Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer,

in einem kürzlich erschienenen Zeitungsbericht fordern Sie, dass es in der aktuellen Energiekrise keine Denkverbote geben darf und Sie schlagen vor, dass in Österreich mittels Fracking fossiles Erdgas gewonnen werden soll.

Die Klimaallianz Oberösterreich ist ebenfalls gegen Denkverbote, lehnt jedoch den Vorschlag, Fracking zur Energiegewinnung in Österreich zu etablieren, vehement ab.

In Rekordtempo schmelzende Gletscher, Dürrekatastrophe in Italien Hitzerekorde und Waldbrände in Südeuropa sind ein erster Vorgeschmack der auf uns zurollenden Klimakrise. Anstatt in klimaschädliche, fossile Infrastruktur zu investieren, müssen wir daher vielmehr das Tempo beim Ausbau von erneuerbaren Energien vehement beschleunigen.

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann – Sie meinen, dass es in der aktuellen Situation keine Denkverbote geben soll. In diesem Sinne sollte aus Sicht der Klima-Allianz Oberösterreich dringend die Haltung der oberösterreichischen Landesregierung gegenüber Windkraft revidiert und die Rahmenbedingungen dafür angepasst. werden. Nahezu 70% der Bevölkerung in Oberösterreich steht dem Ausbau von Windkraft laut einer jüngst erschienenen Umfrage positiv gegenüber. Genauso wird es notwendig sein, die Photovoltaik-Strategie zu adaptieren und PV-Freiflächen einen größeren Raum zuzugestehen, weil der Ausbau nur auf Dächern viel zu langsam vonstatten geht.

Setzen sie sich für ein Erneuerbaren Wärmegesetz ein, dass auf Outfacing von Gas in der Raumwärme setzt – denn erneuerbares Gas wird für den Industrie- und Wirtschaftsstandort OÖ zu wertvoll sein, um es für Raumwärme zu verwenden.

Zuletzt: abgesehen von der Aufhebung von Denkverboten, insbesondere für die Energiewende, sollte dazu vielmehr auf die Expertise von Fachleuten gesetzt werden. Denn mit Meinungen ist das “Klima” und ein drohender Energie-Notstand nicht zu beeindrucken. Auch müssen die finanziellen Mitteln in Richtung Klimaneutralität verwendet werden – sind sie erst einmal für fossile Projekte ausgegeben, fehlen sie doppelt für die Standortsicherung. 

Jetzt haben wir die Chance, dass wir unseren Wirtschaftsstandort stärken, indem wir uns unabhängig machen. Beenden wir endlich die Abhängigkeit von fossilen Energien und bekämpfen wir so gleichzeitig Energie- und Klimakrise!

2 Antworten

  1. Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Ich bin für ein Denkverbot für alles, was den Klimawandel verstärkt und uns weiter in die KLIMAKATASTROPHE hineintreibt. Und dazu gehört auch FRACKING!
    Mit bestimmten besten Grüßen
    Gundula Pehn

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