Erst kürzlich durften wir im Kurier lesen (https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/steinkellner-fpoe-klimaneutralitaet/401361014), dass Sie – Herr Landesrat – das Ziel „Klimaneutralität bis 2040“ für absolut utopisch halten. Die Klima-Allianz Oberösterreich möchte dazu wie folgt Stellung nehmen:

 

Sehr geehrter Herr Steinkellner,

die Aussage „Klimaneutralität 2040 sei utopisch“ ist ein Schlag ins Gesicht der Wissenschaft. Seit Jahren weisen Wissenschaftler der verschiedensten
Forschungsrichtungen darauf hin, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen nicht nur dringend notwendig ist, wenn wir die irreversible Erhitzung unseres Planeten verhindern wollen, sondern sehr wohl auch technisch in zwei Jahrzehnten umsetzbar ist.

Die Aussage „Klimaneutralität 2040 sei utopisch“ ist ein Schlag ins Gesicht der Wirtschaft. Die Energiewende bringt die Chance auf Zehntausende zusätzliche Arbeitsplätze in unserem Bundesland. Den weltweiten Trend der Dekarbonisierung zu verschlafen, bedeutet schlicht auch den Wirtschaftsstandort Oberösterreich zu gefährden.

Die Aussage „Klimaneutralität 2040 ist utopisch“ ist vor allem aber ein Schlag ins Gesicht unserer Kinder. Die Aussage „Das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 für Österreich ist absolut utopisch“, ist unseren Kindern gegenüber nicht entschuldbar. Nicht alles zu versuchen, obwohl laut Wissenschaft sehr wohl noch
die Chance besteht, die Klimakatastrophe abzuwenden, ist unverzeihlich.

Herr Steinkellner – in einem Punkt haben Sie recht: Mit der aktuellen Politik im Land Oberösterreich ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 wohl wirklich
utopisch. Tatsächlich sind ja gerade auch Sie, Herr Steinkellner, mit Ihrer Politik dafür verantwortlich, dass, trotz Unterzeichnung der Pariser
Klimaschutz-Abkommens, die Treibhausgasemissionen in den letzten 6 Jahren in Oberösterreich weiterhin angestiegen sind!

Sie – als regierender Politiker haben es jedoch in der Hand, wie es in unserem Bundesland weitergeht. Wie ist Ihre Vision, Herr Steinkellner?

 

Wir stehen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, um ihre Vision dazu zu diskutieren!

Eine Antwort

  1. Sehr geehrter Herr Steinkellner,

    ich bin Vater einer bald 6-jährigen Tochter. Sie freut sich gerade über den beginnenden Sommer. Wir haben gerade ein größeres Fahrrad für sie gekauft und mittlerweile beherrscht sie das Radfahren perfekt. Auch das Schwimmen beherrscht sie schon perfekt.

    Doch was sie nicht beherrscht, das ist das Klima. Unsere “ältere” Generation hätte es in der Hand, die Zukunft unserer Kinder zu gestalten. Meine Tochter versteht heute noch nichts von Klima, aber ich habe Angst davor, dass meine Tochter eines Tages zu mir kommt und sagt: “Papa, warum hast du nichts getan. Ihr habt meine Zukunft zerstört.” Vielleicht haben sie Kinder oder Enkelkinder. Wie fühlen sie sich in dieser Situation? Wollen sie ihre “besondere” Verantwortung als Politiker nicht wahrnehmen?

    Wir können nicht warten, bis meine Tochter diese Probleme selbst selbst lösen kann. Dazu müsste sie mindestens 16 Jahre alt sein, um zumindest bei einer Wahl ihre Stimme für eine bessere Politik abgeben zu können. Bis dahin sind es noch 10 Jahre, und das ist für einen Start für Änderungen zu spät. Außerdem werden dann weitere sogenannte Klimakipppunkte überschritten, die es unmöglich (irreversibel) machen, aus der Klimakrisen wieder herauszukommen. Die Natur erzeugt dann auf “natürliche” Weise selbst so viel Klimagase, dass auch bei Klimaneutralität die Temperatur trotzdem weiter steigt.

    Seien sie mutig Herr Steinkellner und mache sie, was in ihrer Macht steht. Lassen sie sich nicht von anderen mächtigen Leuten oder Institutionen blenden. Glauben sie mir: Auch ich denke meistens kurzfristig. Aber wenn ich an meine Tochter denke, dann denke ich anders.

    Ein besorgter Vater
    Malzer Thomas

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