Klimaneutralität bis 2040 ist erklärtes Ziel in Oberösterreichs Gemeinden – doch eine effektive Unterstützung von Bund und Land ist erforderlich.

Anfang Mai startete die Klima Allianz OÖ die Befragungen für den Klima-Wahlcheck 2021. Die Klima Allianz OÖ ist der Zusammenschluss der oö Klima-, Energie- und Verkehrsinitiativen wie Fridays4Future, Klimavolksbegehren, Verkehrswende Jetzt und vielen anderen. Doch anstatt für eine klimagerechte Zukunft zu demonstrieren, wurden diesmal die heimischen PolitikerInnen auf einer andere Art und Weise angesprochen. Alle zur Wahl antretenden Parteien in den 438 oö Gemeinden wurden gefragt: „Der Klima-Fahrplan auf Bundesebene sieht Klimaneutralität bis 2040 vor. Bereits 2030 soll der Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen kommen. Decken sich diese Ziele mit Ihren zukünftigen Zielen in der Gemeindepolitik?“ In 13 weiteren Fragen wurden weitere Maßnahmenschritte in der Gemeinde erkundet. Bei den 1.420 befragten GemeindepolitikerInnen gab es eine Antwortquote von 51%. Mit einer großen Mehrheit von 80% der Antworten wurde das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 auch als Grundlage der Gemeindepolitik unterstützt – quer durch alle Parteien. Erwartungsgemäß war bei den Grünen die Zustimmung mit 95% am Höchsten. Doch auch bei der FPÖ, als Partei mit der niedrigsten Zustimmungsquote lag diese noch immer bei 62%, bei der ÖVP und SPÖ bei ca. 80%.

Auf www.klimawahlen.at werden die Fragen und Ergebnisse für alle 438 oö Gemeinden dokumentiert. Dort finden sich auch Angaben zu bisherigen Klima- und Energieaktivitäten der Gemeinden wie Engagement im Klimabündnis, Bodenbündnis, Klima- und Energie-Modellregionen oder die Dichte an Photovoltaik-Anlagen. „Mit diesem Ergebnis haben wir das bundesweite Klimaneutralitätsziel 2040 in Oberösterreich einen deutlichen Schritt weiter gebracht.“, ist Peter Czermak von Klima Allianz OÖ überzeugt. „Es zeigt sich, in 43% der Gemeinden gibt es jetzt schon eine Mehrheit die eine Umsetzung ambitionierter Klimaziele ermöglicht. Doch zeigen auch zahlreiche Rückmeldungen, dass es dafür eine effiziente Unterstützung von Seiten des Bundes und des Landes braucht. Die Wissenschaft warnt, dass nur noch ein Zeitfenster von ca. 10 Jahren vorhanden ist, wirksame Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstosses zu setzen. Alle sind nun gefordert, gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder zu sorgen. Speziell das Land Oberösterreich hat hier seine Ziele und Aktivitäten noch deutlich nachzubessern.“

Besonders hervorheben möchte Peter Czermak noch Vorreitergemeinden wie Kremsmünster oder Steinbach an der Steyr. Dort wurden die 14 Fragen bereits im Umweltausschuss behandelt, eine gemeinsame Stellungnahme aller Parteien beschlossen und an den Gemeinderat zur weiteren Umsetzung weitergeleitet.

Mit einem Netzwerk von parteiunabhängigen Klimabotschafterinnen sollen nun die Ergebnisse der Umfrage auch in den Gemeinden noch weiterverbreitet werden und zur raschen Umsetzung motiviert werden. 80 BotschafterInnen sind schon unterwegs, viele weitere werden noch für jede Gemeinde in Oberösterreich gesucht. „Machen Sie mit, schauen Sie sich auf www.klimawahlen.at an, wer sich in Ihrer Gemeinde für eine zukunftsfähige Gemeindepolitik einsetzt“, lädt Peter Czermak die OberösterreicherInnen ein, „unterstützen Sie bitte unser Crowfunding für die Klimaneutralitäts-Aktion auf www.respekt.net/klimaneutral und machen wir gemeinsam die Wahlen 2021 zu Klimawahlen!“

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3 Antworten

  1. Aus der Befragung geht klar hervor, dass Themen: wie Umwelt, Energieunabhängig zu sein, Müllverwertung, Abwasserentsorgung u. Aufbereitung, CO und CO2-Reduktion auch in jeder Gemeinde wichtig sind.
    Was sich im Punkt Verkehr u. Straßenausbau aus der Befragung zeigt ist, dass viele meine Meinung teilen, E-Autos, E-Roller, E-Traktore und E-Kleinlaster usw. bringen nur dann was, wenn die Energie dazu nicht aus Atomstrom sondern mit Sonnenstrom
    betrieben werden können und da sind wir noch Lichtjahre entfernt. Da muss der Bund und die EU schon zuerst die leicht lösbaren Umwelt-Verschmutzer aus dem Verkehr ziehen, wie zum Beispiel: die viel zu vielen Fern-LKW`s, Diesel-Loks bei der Bahn und alle Schiffe (die mit Diesel u. Schwer-Öl betrieben werden) auf großen Flüssen und im Mittel-Meer unterwegs sind, um 90% reduziert.
    Beim Punkt Ernährung zeigt sich, dass die Befragten klar ihre regional erzeugten Produkte wie Fleisch, Wurst, Käse usw. weiter so erzeugen und vermarkten möchte.

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