Linz, 12. Dezember 2025 Heute jährt sich die Unterzeichnung des Pariser Klima-Abkommens zum 10. Mal. Die Klima-Allianz Oberösterreich weist zu diesem Anlass erneut darauf hin, dass die bisher gesetzten Maßnahmen nicht ausreichend sind, die international vorgegebenen und auch in OÖ festgelegten Ziele (Erreichung Klimaneutralität bis 2040) zu erreichen.
Trotz eines öffentlichen Bekenntnisses zu den Klimazielen laufen die tatsächlichen Maßnahmen aktuell in die entgegengesetzte Richtung.
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien werden statt Vorrangzonen für Windkraftanlagen Ausschlusszonen definiert. Entsprechend schleppend gestaltet sich die Planung und Umsetzung neuer Windräder, welche gerade im Winterhalbjahr eine stabile und kostengünstige Stromversorgung gewährleisten würden. Dabei belasten die hohen Strompreise bereits jetzt den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.
Bei der Mobilitätswende wurde erst kürzlich angekündigt, den Preis für das Klimaticket Oberösterreich um fast 20% zu erhöhen. Statt den öffentlichen Verkehr weiter zu attraktivieren, um die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor zu senken, wird hier ein völlig falsches Signal gesetzt. Während sich die Treibstoffpreise im vergangenen Jahr sogar leicht verbilligt haben, wird der öffentliche Verkehr massiv verteuert.
Zusätzlich werden vom Land Oberösterreich Milliarden in fossile Infrastrukturprojekte wie den Bau der A26 oder in die Planung einer Linzer Ostumfahrung gesteckt. Statt intensiv in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu investieren, werden Gelder in die Attraktivierung des Straßenverkehrs fehlgeleitet.
Die Klima-Allianz fordert die heimische Politik daher erneut auf:
- Erstellung eines rechtswirksamer Klimaschutzplans
- Priorität für Öffi-Ausbau, Rad- und Fußverkehr
- Baustopp für neue Autobahnen
- Rücknahme der Preiserhöhung für das Klimaticket OÖ
- Ausweisung von Vorrangzonen für Windkraftanlagen
Zehn Jahre nach Paris ist klar: Die Klimakrise ist nicht weniger dringlich geworden. Oberösterreich steht an einem Scheideweg – und die Landespolitik ist jetzt gefordert, echten Klimaschutz nicht nur anzukündigen, sondern konkrete wirksame Maßnahmen umzusetzen.
