Mit großer Verwunderung haben wir die Aussage von Herrn Klaus Wimmer gegenüber dem ORF zur Kenntnis genommen, wonach in Oberösterreich mit 40.000 verkauften Klimatickets OÖ keine weiteren „verkaufsfördernden“ Maßnahmen erforderlich seien. Zur Einordnung: Das entspricht lediglich ca. 3,5 Prozent aller Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher über 18 Jahren mit einer entsprechenden Jahreskarte. Bemerkenswert ist dabei, dass Herr Klaus Wimmer seit rund drei Monaten als Geschäftsführer tätig ist – nicht etwa im Bereich der Mineralölwirtschaft oder Automobilindustrie, sondern beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund.
In diesem Zusammenhang möchten wir als Klima-Allianz Oberösterreich die dringende Frage stellen, weshalb es offenbar nicht das Ziel des OÖVV ist, den öffentlichen Verkehr konsequent auszubauen. Wie sollen andernfalls die dringend notwendigen Ziele im Bereich der Verkehrswende (Stichwort Modal Split) oder der Klimaziele erreicht werden?
“Wir ersuchen Herrn Wimmer eindringlich um rasche Klärung!”, ersucht die Klima-Allianz OÖ den Geschäftsführer des OÖVVs um eine entsprechende Stellungnahme.
Wir können nur appellieren, die Erwartungen deutlich nach oben zu schrauben und eine weitere Steigerung des öffentlichen Verkehrs anzustreben und sie vor allem einem realistischen Zielpfad zum Erreichen der Klimaziele schrittweise anzupassen. Die öffentliche Hand stellt die Rahmenbedingungen und die Budgets für eine deutliche Steigerung des klimafreundlichen und sozial verträglichen öffentlichen Verkehrs zur Verfügung.
Den Willen, den öffentlichen Auftrag umzusetzen und die Tickets zu bewerben, muss Aufgabe der Verkehrsbetreiber sein! Ein attraktives Jahresticket, das sich die breite Masse auch leisten kann, ist ein sehr wesentlicher Baustein zum Erreichen der Klimaziele und zu einer sozial gerechten Mobilität.