Windkraft- und Klimaschutz-Blockade = die momentane Politik des Land OÖ steht der Zukunft im Weg
Linz, 18. Juni 2025 – Der eben erschienene „Zweite österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel“ (AAR2) sagt ganz deutlich: Die Klimakrise ist längst bei uns angekommen. Es wird heißer, es gibt mehr Dürren, mehr und intensivere Unwetter – und unser CO₂-Budget ist aufgebraucht. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus. Wir müssen schneller handeln – beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Das Land OÖ aber tut weiter so, als ginge uns das nichts an
Die Stadt Linz will die Stadt grüner machen, neue Radwege bauen und den Hauptplatz autofrei gestalten. Das Land Oberösterreich blockiert diese wichtigen Schritte und will Linz sogar Teile des Grüngürtels nehmen. Windkraftprojekte werden immer wieder mit dubiosen Argumenten für Verbotszonen verhindert und als populistisches Mittel gegen Klimaschutz verwendet. Gleichzeitig beklagt man hohe Strompreise für die Wirtschaft, deren Senkung aber den Ausbau von Windkraft erfordert. Das ist ein gefährliches Spiel mit unserer Zukunft und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt!
Die Klima-Allianz OÖ empfiehlt daher, den aktuellen Klimabericht (AAR2) zu lesen und danach ambitioniert zu handeln.
Der Klimabericht zeigt klar: Wir brauchen jetzt doppelten Einsatz – weniger CO₂-Emissionen und mehr Schutz vor den Folgen des Klimawandels.
Sandra Weilnböck von der Klima-Allianz OÖ hält fest: „Es bedarf einer unabhängigen Expertenbewertung der Landesstrategie – damit keine geschönten Sonntagsreden, sondern geprüfte Fakten auf dem Tisch liegen.“
Wir fordern vom Land Oberösterreich:
- Konkreter von unabhängigen Experten (z.B. vom Grazer Wegener Center) kontrollierter Klimaschutzplan – wie auf unserer Homepage gefordert – mit klaren CO₂-Reduktionszielen für OÖ, passend zum Pariser Abkommen.
- Ein entsprechender verbindlicher Maßnahmenkatalog mit Kontrollmechanismen und Sanktionen bei Nichterfüllung.
- Öffentliche Messung der Emissionen und regelmäßiges Monitoring sowie anteilige Offenlegung des verbliebenen CO₂-Budgets.
- Eine sachliche Informationskampagne seitens des Landes, die die Faktenlage und die notwendigen Maßnahmen ausreichend erklärt und die gesamte OÖ-Bevölkerung erreicht.
- Die Involvierung der Oö Zivilgesellschaft, insbesondere der Klima-Initiativen als Stakeholder im gesamten Prozess.
- Verbindlicher Pfad zum Ausstieg aus fossilen Energien zur Planungs- und Versorgungssicherheit für den Wirtschafts- und Industriestandort
- Keine Ausschlusszonen für Windkraft und Photovoltaik im Oö. Raumordnungsgesetz
- Mehr Grünflächen in Ortszentren durch Rückbau von Fahrbahnen und Parkplätzen
„Mehr Radwege und mehr öffentliche Verkehrsmittel machen alle Oberösterreicher:innen mobil und nicht nur jene, die sich den teuren Individualverkehr leisten und auch benutzen können. Es braucht einen Klimaschutz, der alle Menschen schützt.“ so Gerhard Fischer von der Klima-Allianz OÖ.
“Windkraft ist eine essenzielle Säule um Innovationen in der Industrie ausrollen zu können. Sie garantiert niedrige Stromkosten speziell in den Wintermonaten und ermöglicht den Ausstieg aus fossilem Gas.” erklärt Erwin Reichel von der Klima-Allianz OÖ.
Es ist höchste Zeit, die Fakten zu akzeptieren, Klimaschutz mit Sachverstand zu machen und die nachhaltige Transformation zu ermöglichen. Wer heute Klimaschutz ignoriert und Anpassungsmaßnahmen blockiert, bremst den Wirtschaftsstandort und die Menschen in Oberösterreich aus.
Entscheidungstragende, die sich weiterhin auf ihren Hausverstand verlassen wollen, sollten diesen zumindest mit dem aktuellen Sachstandsbericht (AAR2) des APCC schärfen:
https://aar2.ccca.ac.at/zusammenfassung
Klimakrise in Österreich: Bericht legt volle Tragweite offen (ORF, 17.6.2025)