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Prolog:
Eines ist klar: Gesellschaft bedeutet, dass alle Teile ebendieser einen zumutbarem Anteil in diese einbringen müssen, egal in welcher Ebene.
Die globale Gesellschaft darf nicht nur als zusammenleben unterschiedlicher Gruppen gesehen werden, sondern besteht aus Wirkungskreisen (damit sind nicht nur Individuen sondern auch Unternehmungen, Organisationen, Vereinigungen,… aller Art gemeint), die idealerweise allem Leben auf der Erde nutzen.
Was diesen Nutzen genau ausmacht, muss durch zentrale ethische, moralische Fragen und wissenschaftlich fundierte Parameter für die Gesellschaft in seiner Gesamtheit nicht nur geklärt, sondern auch auf breiter Ebene vermittelt werden.
Der Umgang mit unserer Umwelt bzw. die Verantwortung, die daraus erwächst muss für jeden „Wirkungskreis“ eine fundamentale Handlungsanleitung darstellen.
So sind sich zwar große Teile der Menschheit darüber einig, welche Auswirkungen der Fortschritt bzw. das fortschreitende Energiebedürfnis des menschlichen Lebens auf den Planeten Erde hat, aber so gibt es auf breiter Ebene Mängel in der Abschätzung der Konsequenzen und es fehlt darüber hinaus vor allem die Fähigkeit die richtigen Re-/Aktionen zu tätigen.
Fakt ist, dass die meisten Menschen wenig Ahnung davon haben, wie sich ihre Entscheidungen in Bezug auf HEIZUNG, HAUSHALT, MOBILITÄT, ERNÄHRUNG, FREIZEIT, MODE, KOSMETIK,… auf das Klima auswirkt.
Das trifft wohl auch auf Entscheidungsträger in Unternehmen zu, die vorrangig finanzielle Bedingungen zu erfüllen haben. Hier gehört nachgeschärft, sodass der gesamtgesellschaftliche Nutzen eines Unternehmens neue Definitionsgrundlagen bekommt.
Einer der größten Nutzen eines Unternehmens, erwächst aus der Beschäftigung von Menschen, die dadurch ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Wie wäre es, wenn wir die dringende Notwendigkeit Ressourcen zu sparen an den gesellschaftlichen Nutzen knüpfen, Menschen in Beschäftigung zu halten (mehr dazu weiter unten).
Dort wo Wissen und Bewusstsein vorherrscht, fehlen oft die konkreten Ideen, eigene Handlungen zu setzen. Und selbst wenn diese vorhanden sind, steht uns oft die kognitive Dissonanz im Weg. Das bedeutet, dass es, auch wenn ein Umdenken bereits stattgefunden hat, Vielen nicht möglich ist, auf der Hand liegende Möglichkeiten umzusetzen. Beliebte Beispiele sind der Griff zu Produkten aus konventioneller Landwirtschaft beim direkten Preisvergleich mit dem Bioprodukt oder das Wissen um die Umweltschädlichkeit von Flugreisen, Schiffsreisen oder Autoverkehr und das gleichzeitige Nutzen dieser Fortbewegungsmittel.
Vieles wird mit einer Art Blindheit in Positive argumentiert, wie z.B. man mache ja eh nur dieses und jenes. Und rechtfertigt Handlungen, indem man argumentiert, etwas anderes zu unterlassen. Der größte Fehlgedanke ist, dass dort wo Vermeidung angebracht und notwendig wäre, so etwas wie Kompensation funktionieren kann. Damit meine ich, dass ich nur dadurch etwas nicht zu tun, etwas anderes ungeschehen machen kann. Oder mit einer vermeintlichen Gegenmaßnahme etwas wieder bereinigen kann. Jede Gegenmaßnahme für sich hat ebenfalls einen Energiebedarf, der nicht wieder zu kompensieren ist.
Die Profitorientiertheit und Konkurrenz unterschiedlicher „Wirkungskreise“ zueinander stehen außerdem in direktem Widerspruch zu einer Reduktion von Ressourcenverbrauch.
Über das WAS (zu tun ist) herrscht breiter Konsens. Die Ziele: Reduktion von
Treibhausgasemissionen, Erhalt der Flora und Fauna, also Vermeidung von Artensterben und Rodung der Regen(-wälder),… sind einem Großteil der Menschheit hinreichend bekannt.
Das WIE (setze ich es konkret um), ist das Fragezeichen, das nicht nur auf abstrakter Ebene (ich versuche weniger mit dem Auto zu fahren), sondern auf konkreter Ebene (wie komme ich am sparsamsten [in Bezug auf Ressourcen] von A nach B, bzw. wie kann ich diese Fahrt vermeiden), für jeden individuell geklärt werden können soll.
Was der Mensch braucht, sind klare Handlungsanleitungen und die Möglichkeit auf persönliches Monitoring, wie er konkret zugunsten der Umwelt handeln kann UND darüber hinaus auch die konkrete Möglichkeit dies auch zu tun. Damit ist gemeint, dass er keinen persönlichen Nachteil erfährt bzw. für andere verursacht.
Die Gesellschaft und ihre „Wirkungskreise“ müssen befähigt werden, die „richtigen“ (Konsum-) Entscheidungen im Alltag treffen zu können.
Die Politik muss die Rahmenbedingungen dafür schaffen.
Der Staat muss hier viel mehr eingreifen. Nicht zwingend nur mit Gesetzen (das auch), jedoch auch mit Kontrolle über Wissen, Forschung, Plattformen, Aufbereitung von Information,…
Im konkreten Fall sind die Vorschläge an das Land Oberösterreich gerichtet:
1. Wissen generieren und aufbereiten
- Viele Organisationen und Forschungseinrichtungen setzen sich nur mit der Erforschung des Klimawandels bzw. der Auswirkungen auseinander. Leider werden hier viel zu wenig konkrete Empfehlungen für die praktikable Umsetzbarkeit gegeben.
Websites wie diese https://klimadashboard.at/, sind zwar sehr wertvoll für die Vermittlung des Problems und der Auswirkungen, liefern aber zu wenige Ansätze für das verantwortungsbewusste Handeln.
Auch unzählige Energie- und Stromsparseiten, wie diese https://www.heizsparer.de/spartipps/strom-sparen/stromfresser-im-haushalt bieten einen guten Zugang zum Thema Energiesparen, aber keine konkreten Handlungsstrategien zur Problemlösung. - Es müssten daher mehr Gelder in Forschungsprojekte fließen, die ganz konkrete Lösungen erarbeiten. Lösungen im Sinne von klar formulierten Handlungen, die es den Agierenden ermöglichen bestimmte Vorgaben umzusetzen.
- Es bräuchte staatliche Agenturen, die die Sinnhaftigkeit von Unternehmungen prüfen und dessen Nutzen evaluieren. Kein Politiker sollte sich demnach zu der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen äußern, wenn diese wissenschaftlich nicht belegt ist. Die Wirtschaft darf hier nicht im Eigeninteresse agieren und Technologien bewerben, die sich nicht als sinnhaft erweisen. So soll es nicht dazu kommen, dass beispielsweise Wasserstoffautos als die Zukunft von morgen gepriesen werden. Viele Argumente sprechen dagegen, wie das Befördern einer Vielzahl zusätzlicher Aggregate (Brennstoffzelle, Wasserstoffspeicher, Generator,…), die das Gewicht erhöhen, zusätzliche Umwandlungsprozesse und deren Verluste und zusätzlicher Energieaufwand durch energieaufwändige Speicherung von Wasserstoff und Kühlung der Brennstoffzelle. Daneben ist der Distributions- und Speicheraufwand für Tankstellen noch nicht erwähnt.
So gibt es aber möglicherweise bessere Einsatzbereiche für Wasserstoff, beispielsweise als Speichertechnologie, oder für Schiffe,… . - Machbarkeitsstudien und die Erforschung von Zukunftsszenarien zentralisieren. Es gibt viele Experten, die genau vorrechnen können innerhalb welchen Zeitraumes die Energiewirtschaft zu 100% erneuerbarer Energie umgestellt werden könnte und was es dazu braucht. Experten gehen davon aus, dass Österreich alleine mit Wind- und Sonnenenergie in wenigen Jahren autark, also energieunabhängig, gemacht werden kann, wenn man nur genug Geld in die Hand nimmt.
Eines der wichtigsten und schwierigsten Elemente ist dabei die Speicherung von Energie. Wir verlassen uns dabei sehr auf Wasserkraft, was bei weiterer Klimaveränderung ein großes Problem werden kann, wenn Kraftwerke nicht mehr die Wassermengen (https://noe.orf.at/v2/news/stories/2946028/) und Pumpspeicherkraftwerke nicht mehr die nötigen Pegelstände durch Schmelzwassermengen haben, die man für einen effizienten Betrieb bräuchte.
Hier müssen auch von staatlicher Seite mehr Möglichkeiten (für zentrale und dezentrale Speicher) herangezogen und tiefgreifendere Fragen beantwortet werden:
Was passiert mit alten Auto-Akkus?
Wie kann man diese in einem Speicherverbund wiederverwenden?
Wann sind Salzwasserspeicher einsetzbar?
Wo sind diese zu beziehen?
Welche Rolle kann Wasserstoff als Speicher spielen?
Welches Potential haben Hubspeicherkraftwerke?
Welche anderen Möglichkeiten gibt es Energie zu speichern? Inwieweit können smarte Netze Lastspitzen ausgleichen?
Fazit und konkrete Forderung:
Daher ist eine zentrale Forderung, dass es eine Bündelung dieses Wissens gibt und diese auch von staatlicher Seite der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird und im Idealfall auch das Einbringen von Erfahrung und Expertenwissen zulässt.
2. Technologien entwickeln und verwalten
- Es gibt unzählige Forschungseinrichtungen, die an klimafreundlichen Technologien forschen. Diese sind zumeist öffentlicher Natur, daher von der Gesellschaft finanziert. Dieses Know how muss geballt und grundsätzlich der Gesellschaft als dessen Eigentum zur Verfügung gestellt werden.
Dafür muss sichergestellt sein, dass Technologien im Besitz der Öffentlichkeit bleiben. Das könnte durch die Schaffung einer staatlichen Agentur sein, die Patente von öffentlichen Forschungseinrichtungen hält und verwaltet.
Diese können im Bedarfsfall an Unternehmen verliehen werden, damit Entwicklung möglich ist, aber die Gesellschaft als solches keinen Verlust erleidet. Außerdem kann der Staat steuern, wie dieses Know How genützt wird und bei Fehlentwicklungen gegensteuern.
- Die Politik muss dafür Technologien erschaffen/zur Verfügung stellen, die die Aufbereitung, Zentralisierung von Wissen und Möglichkeiten zur Selbstkontrolle (Punkt 3) in Bezug auf Ressourcenverschwendung bieten (folgend sind einige Beispiele genannt – Details siehe unter Digitalisierung):
- Datenbanken zur Zusammenführung von Daten und Expertenwissen
- App für die Errechnung des persönlichen CO²-Ausstoßes (od. generell Treibhausgasemission), Ressourcenverbrauch bzw. des ökologischenFußabdruckes iii. Monitoring für Unternehmen, das Einsparungspotential aufgrund firmeninterner Parameter berechnet.
- Berechnungssoftware für konkrete, komplexe Entscheidungen in Bezug auf Konsumentscheidungen.
- Verkehrsverbindungsplattformen, die auf unterschiedliche Quellen zugreifen.
- Staatliche Beteiligung an Start-Ups, die sich mit umweltfreundlichen Themen, wie z.B. alternativen Beförderungstechnologien auseinandersetzen.
Bestimmte Technologien müssten seitens der Politik von der Wirtschaft eingefordert werden und nicht darauf gewartet werden, dass ein Unternehmen ein Geschäftsmodell darin sieht. Siehe 6. Handlungen setzen.
Fazit und konkrete Forderung:
Technologien für die Wissensaufbereitung und -bereitstellung entwickeln und öffentlich zugänglich machen.
Software als Hilfestellung für Entscheidungen und Handlungs-„Anleitungen“.
3. Wissen weitergeben und Möglichkeiten zur Selbstkontrolle schaffen
- Eigenverantwortung durch Transparenz:
„Der mündige Konsument“ ist nur eine Floskel, auf die sich Verantwortungsträger nicht ausruhen können.
Nur ein aufgeklärter und gut informierter Konsument ist mündig. Viele
Informationen sind nicht leicht zugänglich bzw. Konsumentscheidungen sind viel zu komplex, um die „richtigen“ zu treffen.
Mehr Transparenz für interessierte UND uninteressierte Menschen schaffen. Nicht immer ist klar, welche Entscheidung zu einem kleineren ökologischen Fußabdruck führt.
Eine häufig gestellte Frage als Beispiel:
„Was ist besser für die Umwelt: Ein konventionell produziertes Stück Fleisch aus der Region, oder ein Bio-Produkt aus dem Ausland.“
Was für den einen eine klare Antwort ist, ist für den anderen schwierig zu entscheiden. Eine mögliche Antwort hier könnte lauten: „Keines von beiden.“ Auch die Entscheidung der Schadstoff-Vermeidung ist eine, die leichter gemacht werden muss – durch Aufzeigen von Alternativen.
- Die Aufklärung, wie Klima-, Umwelt- und Naturschutz zu bewerkstelligen ist, muss vollumfassend und gezielt sein und darf nicht dem Eigeninteresse der Menschen überlassen bleiben.
- Listen und Tabellen, wie diese https://imbstudent.donauuni.ac.at/lessemissions2/co2-fussabdruck-von-lebensmitteln/ sind zwar hilfreich, aber geben keine Handlungsanleitung vor.
- Ein konkreter Vorschlag hierzu wären „Umwelt-Coaches“ oder „RessourcenManager“, die jedem Haushalt zur Verfügung stehen und bei der Planung zur Einsparung von Energie- / Ressourcen unterstützen. Es gibt bereits Organisationen, die solche Berater für Niedrigverdiener zur Verfügung stellen, jedoch fehlt die diesbezügliche Information und ist gesamtgesellschaftlich zu wenig.
Das müsste breit beworben werden und einen niederschwelligen Zugang bieten -> so wie: Anruf genügt bzw. Beratungshotline mit Hausbesuch.
Auch könnten diese initiativ tätig sein und interessierte Bürger aktiv in regelmäßigen Zeiträumen aufsuchen.
- Es müssen also, wie unter Punkt 2 beschrieben, interaktive Plattformen angeboten werden, in denen sich alle relevanten Parameter zu einer möglichen Entscheidung zu einer Person oder eines Haushaltes eintragen lassen, um zu einer konkrete Handlung angeregt zu werden.
- Es müssen Kampagnen (ähnlich der Impfkampagnen) gestartet werden, die die Bürger*innen ständig an ihre Möglichkeiten erinnern.
Wichtig: Vermeidung von Fehlern in der Kommunikation!
Sprüche wie: „Sei gescheit, fahr mit der Bahn“ o.ä. führen nur dazu, dass sich Menschen bevormundet fühlen und haben Null Informationsgehalt.
Durchrechnungen und Möglichkeiten Geld und Energie zu sparen sind viel sinnvoller. Z.B. könnte man das Klimaticket rechnerisch dem Autobesitz mit seinen Kosten gegenüberstellen. Auch solche Berechnungen könnten über individuelle Eingabeparameter durch Softwaretools gestützt werden.
Fazit und konkrete Forderung:
„Umwelt-Coaches“ oder „Ressourcen-Manager“ für private, Firmen und andere Organisationen. Breite Bewerbung und niederschwelligen Zugang zu allen Entscheidungshilfen und Selbstkontrollhilfen für Konsumentscheidungen.
4. Handlungsspielraum geben
- Entscheidungen dürfen nicht zwingend zu einer Benachteiligung oder Schlechterstellung von Gesellschaftsgruppen führen.
- Menschen müssen durch Information und Kapital ermächtigt werden ihren Handlungsspielraum zu erweitern.
- Nicht jede Unternehmung oder „Wirkungskreis“ handelt ideal im Sinne der Umweltziele. Unternehmen sollen sich aktiv einsetzen müssen, um der Gesellschaft den Handlungsspielraum zurückzugeben.
5. Digitalisierung bewusst einsetzen
- Wie unter Punkt 2 beschrieben, wäre es sinnvoll Software-Plattformen zur Information der Bevölkerung zu Verfügung zu stellen.
Hier einige Ausgestaltungsvorschläge:
- Daten und Wissen durch Simulationen, Statistik-Visualisierungen, Berechnungselementen, guter Struktur und Usabiliy niederschwellig zugänglich machen.
- App für Ressourcenverbrauch (Verbrauchszähler):
Diese App könnte Grenzwerte anbieten, die man selbst definieren kann und gleichzeitig welche, die empfohlen sind, um gemeinsam das Klimaziel zu erreichen. Man könnte sie so gestalten, dass sie die Möglichkeit bietet alle Verbrauchswerte einzugeben und dann einen Fußabdruck errechnet bekommt, wieviel Emission noch für einen bestimmten Zeitraum offen ist und wie man sich verhalten kann, damit man unter der gesetzten Grenze bleibt. iii. Einsparungssoftware für Unternehmen:
Komplexe Berechnungssoftware, wo Energieaufwand für Prozesse abgebildet und durch Simulationen diese Prozesse hinsichtlich von Energiebedarf optimiert werden können.
- Berechnungssoftware für konkrete, komplexe Entscheidungen in Bezug auf konkrete Konsumentscheidungen in Bezug auf Mobilität, Ernährung, Freizeit, Mode, Kosmetik,… .
Z.B.: Eine Plattformen für die Berechnung von CO²-Equivalenten:
Dabei ist die Usability entscheidend. Es müssen vielfältige Eingabeparameter zur Verfügung stehen. Beispielsweise bei der Berechnung der PKWEmissionen könnte man sowohl KM + Durchschnittsverbrauch als auch optional die getankten Liter als Eingabeparameter anbieten.
- Verkehrsverbindungsplattformen, die auf unterschiedliche Quellen zugreifen, wie Zugpläne, Carsharing, E-Scooter- und E-Bike-Anbieter. Man könnte Anbieter dazu verpflichten Standortdaten der Fahrzeuge bzw. entsprechende Schnittstellen zur Verfügung zu stellen.
- Digitalisierung darf aber nicht dazu führen, dass der Energiebedarf einer Gesellschaft ins Unermessliche steigt.
So gibt es digitale Unternehmungen, die entgegen alle Erkenntnisse der Wissenschaft den Zielen der Klimaerwärmung zuwiderhandeln.
Hier sei z.B. das minen von Kryptowährungen genannt, die viel Energie verbrauchen und keinen nachhaltigen Nutzen erzeugen.
6. Handlungen setzen
- Es wäre dringend notwendig auf politischer Ebene keine abstrakten Ziele zu formulieren, sondern einen konkreten Handlungsplan mit Terminsetzungen zu erstellen und diesen auch zu erfüllen.
Es ist völlig absurd ein Ziel zu definieren, das heißt: “Wir wollen den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt bis 2100 auf 1,5 Grad Celsius begrenzen.“, wenn es keinen geeigneten Plan gibt, das umzusetzen. Sogar das untergeordnete Ziel die Treibhausgasemissionen entsprechend zu reduzieren, mutet als absurd an, wenn man den Menschen keine entsprechenden Werkzeuge in die Hand gibt.
- Wie unter 7. beschrieben, müssen digitale Systeme zur Verfügung gestellt werden.
- Wie unter 2. beschrieben muss die Politik in Technologien investieren und Entwicklung vorantreiben.
Einen Gap in der Mobilität bilden beispielsweise wettergeschützte,
elektrobetriebene Kleinfahrzeuge für mittellange Strecken, für die Verbindung von Wohnstätte zu öffentlicher Verkehrsanbindung bzw. von dort zum Arbeitsplatz oder anderen Zielen. Der Bedarf an Fortbewegungsmitteln im ländlichen Bereich wird von der Politik scheinbar völlig übersehen. Es gibt Ansätze und Start-Ups, die Prototypen in diesem Bereich entwickeln, jedoch wäre der Staat gefordert, diese Entwicklungen voranzutreiben und diese Lücke zu schließen.
- Wichtig wäre, endlich brauchbare Verkehrskonzepte jenseits des PKWs zu administrieren. Durch Technologischen Fortschritt wäre es durchaus möglich den PKW komplett aus der Stadt zu verbannen. Die öffentlichen Verbindungen innerhalb der Stadt gehören so ausgestaltet, dass man in der gleichen Zeit, wie mit dem Auto von A nach B kommt. Wien dient hier als gutes Vorbild, denke ich.
- Car Sharing darf nicht nur mehr eine Randerscheinung sein, bei der die Verantwortung bei ein paar Idealisten verbleibt.
Die Länder müssen hier Flächendeckende Konzepte mit entsprechenden digitalen Plattformen (siehe oben) anbieten, die so miteinander verknüpft sind, dass keine Wartezeiten oder Weg-Gaps entstehen.
Es wäre ideal eine Art halb öffentliches – halb privates Konzept zu fördern, wo die Menschen direkt Zugriff auf Fahrzeuge aller Art (vom Fahrrad bis zum Klein-LKW, gestaffelt in Größe, Leistung,…) haben (je nach Bedarf).
In manchen Kommunen gibt es das bereits mit wenigen Fahrzeugen. Leider weiß die Bevölkerung oft gar nichts von diesem Angebot, weil nicht ausreichend beworben oder flächendeckend informiert wird bzw. keine geeigneten Plattformen zur Reservierung und Verfügbarkeit angeboten werden.
Ein durchschnittliches Fahrzeug kostet in der Neubeschaffung ca. 40.000€. Bei 100.000 Fahrzeugen wären das 4 Mrd. €. Wenn die Kommunen die Hälfte davon übernehmen und durch Bürgerbeteiligung finanzieren würden, wäre das eine Investition von 2 Mrd. € für den Staat. Gleichzeitig wären pro Gemeinde durchschnittlich ca. 48 Fahrzeuge vorhanden, die von den Einwohnern einer Gemeinde genutzt werden könnten. Der Fokus sollte dabei nicht auf Städte gerichtet sein, die hier auf die Einwohnerzahl einen größeren Bedarf hätten, weil hier ohnehin der öffentliche Verkehr besser strukturiert ist. Im gerade im ländlichen Bereich wären die zu und Abfahrt zu Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel oder mittellange Stecken dadurch gut abzudecken. Über gute Software könnte das gemeindeübergreifend erfolgen. Spätestens mit selbstfahrenden Autos wäre das ein riesen Erfolgskonzept, da die Fahrzeuge selbständig gewünschte Zustiegsstellen anfahren könnten.
- Ein Fehlgedanke scheint mir zu sein, eine Auswirkung einer Handlung durch eine Ausgleichshandlung kompensieren zu können.
Solange das Ziel die komplette Vermeidung von Treibhausgasemissionen ist, muss auch der Verbrauch insgesamt sinken.
Das Modell der CO²-Zertifikate erscheint mir und auch Experten ein fehlgeleitetes. Umsatzstarke Unternehmen können sich durch den Zertifikatshandel aus der Verantwortung kaufen. Außerdem trägt es nicht unbedingt zur Reduktion von CO² bei. Es müsste so etwas wie eine Inflation geben, bei der die Zertifikate an Wert verlieren, damit das Recht auf CO²-Emissionen stetig sinkt.
- Dazu kommt, dass viele andere Quellen von Treibhausemissionen scheinbar nicht im Konzept bedacht sind. Das ungehinderte und nicht steuerbare Freiwerden von Treibhausgasen durch Waldbrand und Auftauen der Permafrostböden befeuert das Problem zusätzlich.
- Es gibt viele Emissionen, für die sich niemand verantwortlich zeigt, wie beispielsweise die Lichtverschmutzung. Hier müssten Konzepte entwickelt werden, wie jeder einzelne „Wirkungskreis“ in Verantwortung gezogen wird.
Nicht jede Leuchtreklame oder Laterne muss in die ganze Nacht durchleuchten. Es wird in großem Stil Energie im wortwörtlichen Sinn Energie verschwendet, gerade dort, wo sie wenig kostet.
- Unternehmen haben eine Vielzahl von Einsparungspotenziale, die aufgrund der relativ günstigen Energiepreise speziell für Großbezieher vernachlässigt werden. Diese müssten verpflichtet werden ihren Anteil zu leisten.
- So wäre es sinnvoll zu evaluieren, welchen Nutzen bestimmte Unternehmen stiften. Wie nutzt beispielsweise ein Unternehmen der Gesellschaft, welches ihren Umsatz durch mining von digitaler Währung erzielt, dabei einen Energiebedarf wie eine Kleinstadt hat und nur 3 Personen beschäftigt.
- Man könnte z.B. die negativen Auswirkungen eines Unternehmens auf die Umwelt bemessen (ev. durch CO²-Aquivalente) und entsprechend regulieren.
Das Besteuern von Emissionen halte ich für nicht zielführend, da sich Unternehmen wiederum aus der Verantwortung kaufen können.
Ebenso sehe ich den internen Zertifikatshandel bzw. die CO²-Bepreisung als sehr skeptisch, weil hier die Kosten wiederum auf den Konsumenten abgewälzt werden können bzw. es wieder Ausnahmeregelungen gibt.
Man müsste es an andere gesellschaftsrelevante Parameter binden, die einen großen Wert bzw. Nutzen für die Gesellschaft hat (z.B. Beschäftigung – siehe 7.)
Fazit und konkrete Forderung:
Konkrete Handlungen, die mit Datumsverpflichtungen verbunden sind, setzen. Öffentliche und unternehmerische Tätigkeiten in Bezug auf Energieverschwendung evaluieren. Ausgleichregelungen schaffen (siehe 7).
7. Gesetze verabschieden / Regularien schaffen
- Es müssen Einschränkungen im Ressourcenverbrauch gemacht werden, ob die breite Masse das will oder nicht.
- Es müssen konkrete Handlungen (siehe oben), also Tätigkeiten und nicht nur Ziele terminlich festgelegt und in Gesetze gegossen werden, um die Regierungen zu verpflichten diese Handlungen tatsächlich zu setzen.
- Diese Handlungen müssen ständig evaluiert werden und dem Stand der Technik angepasst werden.
- Jedes Unternehmen soll, wie eingangs erwähnt, also dazu verpflichtet sein einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen zu stiften.
Wenn man sich darauf einigen kann, dass in den meisten ethischen, moralischen Debatten das Wohl der Menschen und der Umwelt in seiner Gesamtheit steht, muss man den gesellschaftliche Nutzen einer Handlung daran messen.
Das bedeutet, dass der größte Nutzen, neben dem Erhalt einer lebensfähigen Natur die Möglichkeit des Lebensunterhaltes ist. Daraus folgt, dass für die Gesellschaft die sogenannte „Vollbeschäftigung“ einen riesen…. , bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt, indem man diese beiden Parameter aneinander knüpft.
Konkreter Vorschlag:
Jedes Unternehmen muss pro einer bestimmten Menge an verbrauchtem CO²-Equivalent oder kwh eine Person voll, also ein Fulltime-Equivalent (FTE) beschäftigen. So gäbe es dann für jeden Menschen eine private und eine „berufliche“ Energieentsprechung bzw. Fußabdruck.
Unternehmen müssen sich dann viel besser überlegen, wie Profit erzeugt werden kann und die Kosten können nicht wieder der Gesellschaft „umgehängt“ (weil eingepreist) werden, sondern im Gegenteil, kommt direkt der Gesellschaft zugute, weil Vollbeschäftigung die besten wirtschaftlichen Voraussetzungen bietet. Um genau wie bei der CO²-Bepreisung, CO²-intensive Unternehmen, die in internationalem Wettbewerb stehen, nicht übermäßig zu belasten, wird das Verhältnis Emission – angestellte Personen an diesen bemessen.
Am Beispiel der Voest-Alpine wären das für das Jahr 2020 ca. 48.700 Mitarbeiter mit einem Konzerngesamtverbrauch von 38,7 TWh. So käme man auf einen „beruflichen“ pro Kopf-Verbrauch von 795 MWh. Eine Person hat einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 1,2 – 1,8 MWh / Jahr.
Hier kommt noch das Energieäquivalent von Ernährung, Mobilität, Konsum,.. hinzu. Eine Studie der American Chemical Society, die die Auswirkungen von Bitcoin auf die Umwelt untersucht, legt nahe, dass im Jahr 2018 die gesamte Bitcoin-Produktion (das ist nur eine von vielen Kryptowährungen) 31,3 TWh Strom verbraucht und 17,3 Megatonnen CO2 produziert hat. [https://de.beincrypto.com/lernen/wie-viel-stromverbraucht-das-bitcoin-mining/]. Das Verhältnis zwischen Menschen, die dadurch in Beschäftigung sind und dem Energieverbrauch dürfte hier z.B. um einiges schlechter sein.
Fazit und konkrete Forderung:
Öffentliche und unternehmerische Tätigkeiten in Bezug auf Energieverschwendung evaluieren. Ausgleichregelungen schaffen.
8. Bevölkerung einbinden
- Plattformen wie klimaallianz-ooe.at gehen hier einen richtigen Weg.
- Es wäre wünschenswert, wenn es „offene“ Plattformen gäbe, über die man sich austauschen kann.
- Initiativen und Genossenschaften im Bereich Energieerzeugung fördern.
9. Naturnahe / Ökologisch denken
- Artenvielfalt erhalten
- Kampagnen zur Vermeidung von Fleischkonsum + Aufklärung über die Auswirkungen machen.
10. Wirtschaft an das Problem anpassen
- Das Mindset von profitorientierten Unternehmungen muss sich dringend ändern. Greenwashing darf keine Alternative zu wirklichen Umweltengagement darstellen und besser durchleuchtet und kontrolliert werden.
- Verpflichtende Ethikvorlesungen in Bezug auf gesellschaftsrelevante und umweltrelevantes Handeln an der Wirtschaftsuni und idealerweise in allen Studienrichtungen, egal in welchem Bereich wären dringend durchzusetzen.
- Es müssen Konzepte entwickelt werden, wie man als Unternehmen durch den Schutz der Umwelt automatisch finanziell erfolgreich wird und Umweltschädigung zu Einbußen führt.
Kurz zusammengefasst braucht es eine Vielzahl an kleiner Maßnahmen und Überlegungen, die in der Summe so komplex sind, wie das Thema Umweltschutz, Engergiesparen, CO²-Reduktion,…. selbst.
Einsender: Franz