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Gesamtkonzept Klima-Challenge 2022 (PDF) – Aktualisiert 27.6.2023; ACHTUNG, der unten folgende Text entspricht nicht der überarbeiteten Version im PDF!

VORWORT

Zuallererst möchte ich betonen, dass wir hier mehrere Krisen haben, die wir aber auch mit einem Schlag lösen können – in einem sehr kurzen Zeitfenster. Neben der allesbestimmenden Klimakrise haben wir ebenso dramatisch eine Biodiversitätskrise mit beispiellosem Artensterben, eine demokratiepolitische Krise, weil wir uns mit Öl und Gas von Diktatoren erpressbar machen, ja sogar Kriege mitfinanzieren. Und wir stehen vor einer möglichen Gefahr eines größeren Blackouts, ausgelöst durch Cyberangriffe oder durch eine schlecht vorbereitete Strominfrastruktur. Die Menschheit hat bei ihrem rasanten Fortschritt fast ausschließlich auf fossile Energie gesetzt und verheizt es gerade wie ein abhängiger Junkie in die Athmospähre und die Ozeane. Wir betreiben negatives Geoengineering und können uns die Auswirkungen jetzt bereits erste Reihe fußfrei ansehen. Wichtige Teile der Politik und Wirtschaft befinden sich in einem System aus Hamsterrädern, wo sie scheinbar nicht herausfinden wollen oder können. Das ist eine radikale Einstellung, die uns in absehbarer Zeit (wissenschaftlich seit Langem belegt) alles kosten kann. Wenn es dem Letzten dämmert, dass sich rasch etwas ändern muss, haben wir ganz andere Krisen zu bekämpfen und Gegenmaßnahmen werden jedenfalls zu spät sein. Welche der bevorstehenden kritischen Kipppunkte in Klima und Biodiversität wir vielleicht bereits überschritten haben, kann derzeit die Wissenschaft noch nicht exakt bestimmen, wir müssen aber umgehend mit aller Kraft dagegen ankämpfen – vor allem unseren Kindern zuliebe.

AUFGABENSTELLUNG

Die Aufgabenstellung ist eine sehr Schwierige, da die Zuständigkeiten (Gemeinde, Land, Bund) für Laien oft nicht bekannt sind, man keine Expertise zu den einzelnen Bereichen hat (d.h. nicht alle Faktoren in Punkto Umsetzbarkeit kennt) und letztlich die meisten Ideen in irgendeiner Weise ohnehin bereits auf dem Tisch (oder den Schubladen) liegen. Die entscheidende Frage wird deshalb sein, wie man in der Bevölkerung mehr Teilhabe, Bewusstsein und Eigenverantwortung schafft und wie man die Politik zum Handeln bringt, bevor erst der Druck von außen sie dazu zwingt. Eine mutige Regierung krempelt die Ärmel hoch und erstellt einen Masterplan, der mit aller Kraft die Wende angeht, vor allem auch unter Einbindung der Bevölkerung. Wir haben jedenfalls keine Zeit mehr für Klientelpolitik. Klimaschutz darf in Zukunft nicht mehr durch kleinkarierte, parteipolitische Interessen konterkariert werden, denn: Auch die „Bremser“ und „Verhinderer“ haben Kinder und Enkelkinder, denen sie ihr Handeln irgendwann erklären müssen. Ein absolutes No-Go wäre, wenn man jegliche oft mühsam ausgearbeiteten Ideen und Forderungen einfach ignoriert, denn dann werden auch die engagierten und motivierten Leute in Zukunft das Handtuch werfen und wenn es um existentielle Fragen geht, hat das auch Potential zu Radikalisierungen.

Die Zuständigkeiten habe ich einmal großteils beiseite gelassen, denn das Land OÖ kann schließlich als starker nationaler Player in alle Richtungen intervenieren, wenn der Wille vorhanden ist. Jegliche Veränderung braucht jedenfalls starke Anreize UND neue Gesetze – deshalb muss die breite Bevölkerung mit viel Engagement und Bewusstseinsbildung an Bord geholt werden.

Die einzelnen Themenbereiche sind durchnummeriert angeführt und thematisch soweit möglich sortiert. Auf den letzten Seiten gibt es noch ergänzend Bilder und Grafiken.

1. Die Verantwortung der Politik

Man hat unweigerlich das Gefühl, dass Teilen der Politik die Brisanz des Klimawandels noch immer nicht bewusst ist. Regierungsparteien müssen sich schriftlich zu den wissenschaftlichen Fakten und Folgen des Klimawandels bekennen und gesteckte Ziele und Vorgaben mit bestem Wissen und Gewissen versuchen einzuhalten. Die immensen bevorstehenden Kosten sind im wirtschaftlichen Denken miteinzukalkulieren.

Die Politik hat gegenüber der Bevölkerung Verpflichtungen:

  • Transparente und sachorientierte Kommunikation
  • Langfristige finanzielle Vorteile
    Kosten Klimawandel und Klimaschutz gegenüberstellen und auf den Tisch legen.
  • Klimaneutralität 2040 
    Detaillierte Ausarbeitung eines Fahrplans inkl. Zwischenzielvorgaben zur realistischen Erreichung.  Ausarbeitung und Veröffentlichung ist längst überfällig.
  • Ergebnisse und Vorgaben des Klimarates behandeln und weitgehend umsetzen
  • Empfehlungen des Expertenstabs (siehe Pkt. 8) behandeln und weitgehend umsetzen
  • Volksabstimmungs-Ergebnisse umsetzen
    Ab einer realistisch erreichbaren Grenze (zB 500.000 Stimmen) sollten Anliegen verpflichtend umgesetzt  werden, sofern sie sich nicht gegen Klimaschutz oder Biodiversität richten.

2. Verfassungsänderung

Klimaschutz und Biodiversität müssen in die Verfassung!
Die Energiewende, Natur- und Klimaschutz stehen in besonderem öffentlichen Interesse. Aber Diejenigen, die heute wesentliche politische und wirtschaftliche Entscheidungen treffen, werden von den massiven Folgen nicht mehr betroffen sein. Deshalb braucht es auch einen Generationenvertrag:

„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt – sondern von unseren Kindern geliehen.“ (Indianische Weisheit)

Kernpunkte in der Verfassung:

  • Klimagenerationenvertrag
    Junge Menschen werden unter den Folgen des Klimawandels leiden. Aber sie treffen heute noch keine  Entscheidungen. Ein Generationenvertrag kann dieses Dilemma lösen. Dieser sorgt für eine generationen-  übergreifende Agenda für Klimaschutz und Wohlstand – und die Verfassung soll die Umsetzung garantieren.
  • „Klimaneutralität 2040“
    Das Abkommen ist einzuhalten.
  •  „naturverträgliche Energiewende“
    Klima- und Biodiversitätsschutz müssen Hand in Hand gehen. Bei schnellen Genehmigungsverfahren darf das   Eine nicht das Andere ausbremsen.  Wir können auf keines der beiden verzichten.
  •  Klagsrecht bei Staat(en) und Unternehmen 
    Zu Klagen gibt es den Klimaschutz als Frage der Generationengerechtigkeit, Menschen- und Tierrechte aber   auch Verteilungsgerechtigkeit. Demnach muss die Regierung überzeugend und detailliert darlegen, wie sie die   völkerrechtlichen Verpflichtungen zur Einhaltung der Klimaziele noch erreichen will.
    Weiters besteht auch eine Haftung von Unternehmen für Klimaschäden: Erfolgreiche Klagen könnten  international Signalwirkung entfalten und auch das Divestment, also den Ausstieg von Investoren aus Wirt –  schaftsbereichen, die von fossilen Energieträgern gestützt werden, beschleunigen. Dies wird weiteren Druck   auf die Unternehmen ausüben, ihre Wertschöpfung vom CO2-Ausstoß zu entkoppeln.

3. Bürokratie

  •  Beschleunigte Genehmigungverfahren durch mehr personelle Ressourcen 
    für alle Projekte, die der Nachhaltigkeit und Artenvielfalt dienen, sowie saubere Energie liefern. Ziel: 1 Jahr
  •  Beratung und Umsetzung 
    Einfache, unbürokratische und schnelle Umstellung auf erneuerbare Energie mittels persönlicher Beratungs-  teams, die alle Formalitäten übernehmen. Die Branche sollte sich auch schleunigst darauf spezialisieren, dass   der Kunde gerne alles aus einer Hand bezieht, also von der Planung, Kalkulation bis zur Umsetzung inkl.  Förderansuchen und Behördenabwicklungen.
  •  Maßnahmen-Koordinierung vom Bund bis auf die Gemeindeebene 
    Auf jeder Ebene und in jedem Ort gibt es dazu verantwortliche „Klimabeauftragte“ als Bindeglieder mit  weitreichenden Kompetenzen.

4. Kommunikation

„Die größte Bedrohung für unsere Existenz ist der Klimawandel“

Grundsätzlich: Ungeschönter wissenschaftsbasierter Klartext ist wichtig! Die Fakten müssen auf den Tisch, aber dabei soll nicht Angst geschürt (die Menschen stellen auf ignorieren), sondern Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Wenn wir über die katastrophalen Folgen der Klimakrise sprechen, dann gehört dazu zwingend ein weiteres Element: Die Information, wie man Schäden, Verletzungen und Verluste, Leiden und Schmerzen verhindern und begrenzen – oder dies zumindest versuchen – kann. Die Bevölkerung trägt sehr viele Maßnahmen mit, wenn man ihnen die Zusammenhänge und die Notwendigkeit erklärt, auch dass ein sozial verträglicher Wandel immer schwieriger wird, je länger wir zuwarten. Menschen leben oft nur in der Gegenwart und haben ihren Alltag zu bewältigen: Langfristiges Denken muss deshalb gefördert werden, indem man auch auf bereits bestehende Folgen hier in Österreich hinweist: Der Neusiedlersee trocknet aus, zunehmende Hitzetage, Gletscherschmelze, Dürre, Wassermangel und Ernteausfälle, Waldbrände, schwerere Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen, schwindende Biodiversität, Einschleppung bisher nicht heimischer Arten und zunehmender Pflanzenbefall durch Pilze und Tiere wie z.B. Borkenkäfer. Und dass es eben auch ganz anders geht (Bild 1).

Dazu gibt es mehrere Kampagnen und Angebote:

  •   Infokampagne an jeden Haushalt  für die Bevölkerung zu Klimaschutz, Artenschutz mit leicht verständlichen und einladend gestalteten Inhalt.  Wissenschaftsbasierte Fakten und konkrete bisherige Beispiele, die möglichst einfach und anschaulich mit Grafiken visualisiert und Zahlen belegt sind, die es auf den Punkt bringen. Konkrete Auswirkungen direkt in   Österreich sollen die unmittelbare „Nähe“ des Klimawandels veranschaulichen. Die Tatsache muss vermittelt  werden, dass Lebensqualität nur mit einer intakten Natur erhalten werden kann und nicht der Verzicht, son-  dern die umfassenden positiven Aspekte müssen in den Vordergrund gestellt werden.
    Der Output muss sein, dass die Menschen sich als Teil der Lösung sehen, der Beitrag jedes Einzelnen zählt   und wir für Österreich selber unsere Hausaufgaben machen müssen, da es neben Klima- und Artenschutz   auch um Klimaresilienz (Widerstandsfähigkeit sozial-ökologischer Systeme gegenüber den Folgen des Klima-  wandels) geht. Wir herrschen nicht über die Natur, sondern sind nur ein Teil davon.
  • Werbekampagne, um Klimaschutz positiv zu besetzen
    Die Leute müssen darüber reden, was sie tun, damit sich der Effekt multipliziert und keine Schweigespirale   entsteht, um befürchteten Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg zu gehen. Eine wiederkehrende landes-  weite Werbekampagne kann das ebenfalls „cool“ darstellen – mit prominenten Testimonials aus den verschie-  densten zielgruppenspezifischen Bereichen.
  • Zielgruppenspezifische Kampagnen  die inhaltlich entsprechend auf den jeweiligen emotionalen Schwerpunkt verschiedener Lebensanschauungen   eingehen:

Wirtschaft und Arbeitsplätze:

 Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze durch Klimaschutz, weniger Kosten durch Naturkatastrophen, Vermeidung von Strafzahlungen – da bleibt für jeden Einzelnen auch mehr im Börserl. Geopolitische Energie-  abhängigkeiten können auch das Rating für Österreich nachhaltig schwächen. „Wirtschaftskompetenz“ heißt   hier dringend Unabhängigkeiten schaffen und in die grüne Zukunft zu investieren.

Ernährung und Wasser:

 Absicherung der existentiellen Grundversorgung. Landwirtschaft ohne ausreichender Wasserversorgung führt   zum Kollaps und zu dauerhafter Zerstörung fruchtbaren Bodens (Versteppung). Als Folge müssen Menschen   abwandern, was zu neuen Konflikten führt (siehe z.B. die Ursachen des Syrienkonflikts oder den Kollaps der Mayas durch Dürre).

Sicherheit:

Weniger Klimaflüchtlinge und Radikalisierung, weniger Kriege um Ressourcen, keine Konflikte durch die  steigende soziale Ungleichheit in Krisen, mehr demokratische statt autoritäre Tendenzen.

Innovationen und Produktion:

 Schnelligkeit schafft technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung, schafft Sicherung von Know How im   eigenen Land. Mit Mut vorne dabei sein!

 Zusammenhalt:

 Generationenvertrag bzw. die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.

 Gesundheit:

 Klimawandel ist die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jhdts. Hitze und Luftfeuchtigkeit können in  Kombination tödliche Grenzen erreichen und bestimmte Regionen unbewohnbar machen.

 Lebensqualität:

 intakte Natur, intakte Biodiversität, intakte Ökosysteme

 Autarkie:

 „Made in Austria“ neu denken: Weniger umweltschädliche Globalisierung schafft mehr Entscheidungsfreiheit   und Unabhängigkeit. Eine positive Form von Patriotismus kann dadurch entstehen.

  • Große Kampagne zum Energiesparen 
    „Die beste Energie ist diejenige, die gar nicht erst erzeugt werden muss.“
    Neben umfangreichen Tempolimits (siehe Punkt „Mobilität“) und autofreien Sonntagen auch motivieren zu   individuellem Verhalten und Umsetzungen im privaten Bereich – kommuniziert mit allen Vorteilen, auch  monetär. In Dürreperioden muss es außerdem einen Plan zur Reduktion des Wasserverbrauchs geben  (z.B. dürfen dann Pools nicht mehr aufgefüllt werden).
  • Kampagne zur Meinungsbildung am Arbeitsplatz
    Wo hat man besser Zeit, als bei seinen Arbeitskollegen, um die Sinnhaftigkeit von Klimaschutz überzeugend   zu vermitteln. Tag für Tag ein bisschen mehr Fakten und auch manche Skeptiker kann man vielleicht zur Ein-  sicht bringen.
  • Online-Meldesystem / App für die lokale Bevölkerung
    Wie bereits erwähnt, muss die Bevölkerung mit an Bord geholt werden. Einerseits entsteht Bewusstseins-  bildung, andererseits wissen oft im lokalen Umfeld die Anrainer am besten bescheid, welche Maßnahmen  vorort nötig sind – von Fahrradständern, Straßensicherheitsmaßnahmen bis zu Begrünung/Bepflanzungen  und Abfalllösungen. Ein bestehendes Beispiel ist die „Schau auf Linz“-App, wo man Meldungen über  Missstände ans Magistrat absetzen kann. Dies gehört ausgerollt für den gesamten Bereich Klima- und Artenschutz und von ausreichend Personal bearbeitet und geprüft.

5. Konsumbewusstsein

Viele Menschen haben wenig Bewusstsein dafür, welche Auswirkungen ihr Konsum auf die Umwelt hat oder wie solche Dumpingpreise überhaupt möglich sind. Ein nachhaltig funktionierender Markt muss unter fairen, einheitlichen Spielregeln miteinander agieren unter Erhaltung der Natur, der Arbeitsrechte und aller Ressourcen. Die Marktmechanismen würden funktionieren, wenn Ausbeutung von Natur und Mensch im Preis eingerechnet wären. Wir hätten dann wahrscheinlich nicht mehr jeder durchschnittlich 10.000 („total nützliche“) Dinge, aber wären weit weg von durchschnittlich 180(!) wie noch vor 100 Jahren. Den Menschen muss auch klar werden, dass es nichts bringt, Bioprodukte zu kaufen, auf der anderen Seite aber große, ressourcenfressende Autos zu fahren, Unmengen an Fleisch zu konsumieren, 3x im Jahr irgendwo hinzufliegen oder rückständige Parteien zu wählen.

  •  Einfuhrzölle auf schädliche Produkte für einen Schritt in Richtung Kostenwahrheit
  •  Kostenwahrheit- und ökologischer Fußabdruck-App (Bild 2)

 Vieles davon, was derzeit produziert und angeboten wird, was Natur sorglos zerstört und natürliche Ressour-  cen wie Menschen ausbeutet, ist „gratis“. Wir werden mit Billigstprodukten überhäuft und als Konsument ist   es schwer, hier einen Überblick zu erhalten.

Die Kostenwahrheit-App ist ein Preisrechner oder vielmehr eine Datenbank dahinter, die den ungefähren „wahren“ Wert von Produkten und Dienstleistungen ausspuckt. Damit hätte jeder ein einfaches Tool zur Hand,   um bewusster zu konsumieren und ein Gefühl für den echten Wert der Dinge zu erhalten. Bei jedem Produkt   ist auch im Detail ersichtlich, wie sich der Preis errechnet hat. Bessere Alternativen können angezeigt werden.

 Eine zusätzliche Möglichkeit wäre auch, seinen ökologischen Fußabdruck damit berechnen zu können um zu  wissen, wo man gerade selber steht. Dazu braucht es Daten von Experten und Kooperationspartner für die   Umsetzung wie z.B. die Fachhochschule und den Softwarepark Hagenberg. Daten von Lebensmitteln wertet   z.B. bereits das Schweizer Start-up Eaternity aus (https://eaternity.org/score/).

 6. Medienreform

für mehr unabhängige, objektivere Qualitätsmedien, besonders bei den Tageszeitungen. Die Skandale und Meinungsmanipulationen des Boulevard sind bekannt. Auf der aktuellen Basis können wir uns als Gesellschaft nicht weiterentwickeln, schlimmstenfalls auch zurückentwickeln (siehe Ungarn).

  • Stopp Inserate von Parteien und deren Umfeld
    Wir zahlen mit unserem Steuergeld Parteipropaganda
  • Förderreform mit Schwerpunkt auf journalistische Qualität statt Auflage

 7. Soziale Medien

  • Verpflichtung zur Streichung von Falschmeldungen/Fake News zu Klimawandel und Artensterben.

 Die eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse dürfen von der Grundausrichtung nicht mehr böswillig ins   Gegenteil verkehrt werden. Eine eigene unabhängige Behörde muss nach gewissen journalistischen Grund-  sätzen daran mitwirken. Soziale Medien dürfen nicht den größten Schwachsinn wegen mehr Klicks auch noch   belohnen. Es wird Zeit, das Wild West-Internet endlich erwachsen werden zu lassen.

 8. Interdisziplinärer Expertenstab

Politik  und Wirtschaft müssen von einem umfassenden Team an Experten beraten werden.  Dieser Stab setzt sich zusammen aus den verschiedensten relevanten Bereichen – u.a. Klimatologen, Soziologen, Ökologen, Ökonomen, Politologen, Energietechikern, Forschern, welche einen aktuellen Überblick und einen langfristige, nachhaltige Ausrichtung im Auge haben (Keynes statt Hayek). Neben dem interdisziplinären Charakter muss der Expertenstab auch bei technischen Innovationen immer am aktuellsten Stand sein (zB Strom-Speichertechnologien, effiziente Kühlungsmaßnahmen, neue Erkenntnisse aus der Klimaforschung) und Investitionen in vielversprechenden Projekten vorschlagen. Der Expertenstab vernetzt sich sowohl mit der „Kontrollbehörde“, den NGOs, den zivilgesellschaftlichen Klimaschutz-Organisationen aber auch international, zum Austausch von Ideen, Technologien und Projekten. Politik und Wirtschaft lassen sich vom Expertenstab beraten.

 9. Kontrollbehörde

Kontrolle durch unabhängige Behörde in Bezug auf Einhaltung von Projektzielen und Greenwashing bei Unternehmen, Politik und Medien.

3 Bereiche hat diese Behörde im Blick:

  • Aktuelles Treibhausgas-Budget
  • Soziale Treffsicherheit für eine ökosoziale Wende
  • Transparente und objektive Berichterstattung durch regelmäßige, medienwirksame Pressekonferenzen

Die Kontrollbehörde als vorgeschaltete Instanz zur Politik schaut auf eine sozial verträgliche Transformation:

Die Ärmsten haben auch den geringsten ökologischen Fußabdruck, sind aber gleichzeit am unflexibelsten bei Krisen. Der Klimawandel trifft sie am härtesten, deshalb müssen die Wohlhabenderen auch mehr beitragen – im Interesse von Allen. Der gesellschaftliche Frieden muss gewahrt bleiben, sonst haben die reicheren Schichten letztlich auch nichts davon.

Alle zukünftigen Maßnahmen müssen in hohem Maße Klimatauglichkeit und die Erhaltung/Verbesserung der Biodiversität erfüllen. Zielvereinbarungen werden laufend transparent kommuniziert und auf Einhaltung verpflichtender Meilensteine kontrolliert. Bei Nichteinhaltung muss verpflichtend, verfassungskonform nachgebessert werden. Die Kontrollbehörde steht in engem Kontakt mit dem Expertenstab, aber auch der Zivilgesellschaft.

 10. Volksabstimmung zu Expertenstab und Kontrollbehörde

Da zu befürchten ist, dass die Politik sich von niemandem auf die Finger schauen lassen will und gerne konsequent weiter bremst, wo es Interessenskonflikte gibt (Klientelpolitik), sollte eine Volksabstimmung für einen Expertenstab und einer Kontrollbehörde abgehalten werden. Verpflichtende Einführung ab einer bestimmten Schwelle.

 11. Professionalisierung der Klimaschutzbewegung

Die zunehmende Zahl an NGOs und Bewegungen, die sich im erweiterten Bereich Klimaschutz engagieren, ist sehr erfreulich. Bei allen Aktionen ist zu hinterfragen, ob die Wirkung auch wirklich positiver Natur ist bzw. ist zu verhindern, dass durch nicht durchdachte Einzelaktionen die gesamte Bewegung in Verruf gerät. Es sollte ein eigenes Konzept ausgearbeitet werden, wie die Kräfte besser gebündelt werden können, Doppelgleisigkeiten reduziert und die Wirkung der Maßnahmen/Aktionen erfolgreicher werden (z.B. mittels Zielgruppenanalyse). Es braucht koordinierte Marketingmaßnahmen und Kommunikationskonzepte auf einer professionellen Ebene. Finanzierungsmöglichkeiten, wie Förderungen oder Crowdfunding müssen ausgearbeitet werden. Politischen Entscheidungsträgern ist gemeinsam entgegenzutreten.

 12. Greenwashing-Kontrolle

  • Unternehmen
    Bei Unternehmen sind wirkungsvolle Strafen (Strafgelder und Zölle) für Irreführung durch Greenwashing bei   Produkten und Dienstleistungen einzuführen.
  • Politische Parteien
    Bei Parteien müssen Falschaussagen und Täuschung bei nicht nachhaltigen Projekten oder Zieleinhaltungen   öffentlich aufgezeigt werden. Beispiel: Wenn LH Stelzer im Wahlkampf sagt, dass in Steyr eh die     „saubersten“ Verbrennungsmotoren gebaut werden, dann ist das eine bewusste Irreführung.
  • Medien
    Der Österreichische Presserat muss schonungslos unseriöse Berichterstattung und Greenwashing in den    österreichischen Medien öffentlich beanstanden. Presseförderung muss daran gekoppelt sein (siehe auch  Pkt. 6, Medienreform).
  • Finanzprodukte werden überprüft nach die Richtigkeit von ESG- und Nachhaltigkeitskriterien.
    Eine Beratungsstelle informiert Anleger auf Greenwashing-Tendenzen bzw. gibt Tipps für wirklich nachhaltige   Anlageformen.

 13. Bildung, Ausbildung, Weiterbildung  

  • Unterrichtsfach Klimaschutz und Biodiversität ab der Unterstufe  (neben „politischer Bildung“, „Ethik“ und „Neue Medien“)
  • Handwerkliche Berufe im Bereich Erneuerbare Energien
    Es nützt nichts, alles schön durchzuplanen, wenn wir nicht genügend spezialisierte Arbeitskräfte auf diesem   Gebiet haben, die das auch bauen und installieren können.
  • Entsprechende Studienzweige an allen Unis und FHs
    Klimaschutz ist so interdisziplinär und betrifft alle Lebensbereiche, da findet sich an jeder Uni eine passende Studienrichtung.
  • Kostenlose Bildungsveranstaltungen für Journalisten auch zum vernetzen mit Experten, NGOs und Klimaschutzbewegungen

 14. Nachhaltige Technologien und Innovationen

Wer ernsthaft in die Zukunft unserer Kinder investieren will um den Industriestandort zu sichern, muss in neue Technologien investieren und an ihnen forschen. Die Verbrennungsmotoren-Industrie in Steyr z.B. hat definitiv ein Ablaufdatum. Es wäre fahrlässig, sich darauf nicht vorzubereiten. Vielleicht brauchen wir z.B. nur die Hälfte oder noch weniger an PV-Flächen, wenn wir an leistungsstarken Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad mitforschen und vorne dabei sind?

  • Innovationen ins Land holen
  • Investition in vielversprechenden Technologien
  • Crowdfundingprojekte  zur möglichen Teilhabe jedes Einzelnen
  • Schaffung neuer Arbeitsplätze und zusätzlicher Ausbildungen  in den Bereichen Erneuerbarer Energie, Klima- und Biodiversitätsschutz
  • Interdisziplinärer Studienzweig an der neuen Linzer TU
    „Nachhaltige Technologien“ (nicht nur „Digitalisierung“)
  • Kooperationsprojekte mit allen Unis/FHs forcieren
    Jährliche Studenten-Wettbewerbe ausschreiben für die besten Nachhaltigkeitsprojekte

15. Mobilität

Tatsache ist, die Klimaziele sind nur mit einer Reduktion des Autoverkehrs erreichbar – statt dass er seit den 90er-Jahren weniger wird, wächst er aber stetig. Ein Maßnahmenbündel zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs heißt Autofahren unattraktiver machen und Alternativen entsprechend verbessern. Wer z.B. mit dem Rad unterwegs ist bemerkt sofort, dass in den Städten alles dem Autoverkehr untergeordnet ist. Städte müssen aber prioritär für die Menschen und nicht für den Autoverkehr gebaut werden.

  • Streichung weiterer größerer Straßenprojekte
    Die Straßendichte in Österreich ist bereits gewaltig im Ländervergleich.
  • adäquate Öffi-Alternativen
    auch in ländlichen Regionen. Stark vernetzen und komfortabler machen.
  • Reduktion von Fahrbahnen und Parkplätze
    – dafür Bäume, Radwege, Radabstellplätze, Begegnungs- und Fußgängerzonen
  • Gratis Öffis österreichweit
  • P&R-Anlagen  am Stadtrand mit hoher Öffitaktung in die Innenstadt
  • Citymaut (Bild 3)
    Obwohl wir Ressourcen reduzieren sollten, werden motorisierte Fahrzeuge immer größer und leistungsstärker   – das sieht man paradoxerweise auch bei den E-Autos. Dadurch steigt stetig der Platzverbrauch für den Auto-  verkehr. Für einen Lenkungseffekt braucht es für die stau- und schadstoffgeplagte Landeshauptstadt eine Citymaut. Autos zahlen dann größen-, leistungs-, und schadstoffabhängig. Fahrverbot für bestimmte Klassen.
  • Tempolimits heruntersetzen
    Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet, Stadtautobahn 60, Landstraßen 80, Autobahnen 110.

Die Argumente liegen auf der Hand:

Es spart viel Geld und sehr viel Treibstoff, reduziert Staus, schützt das Klima, reduziert die Ölabhängigkeit,  erhöht die Verkehrssicherheit, während die Zeitersparnis minimal oder gar nicht gegeben ist. In Österreich   wurden im Jahr 2018 rund 83 Milliarden Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt (Quelle: Umwelt bundesamt, VCÖ 2019). Mit herabgesetzten Tempolimits würden wir viele Hundertmillionen Liter Treibstoff   einsparen. Unverständlich, dass mit Beginn des Ukrainekrieges nicht diese Sofortmaßnahme beschlossen,   ja nicht einmal ernsthaft thematisiert wurde! Stattdessen wird über eine Treibstoff-Subventionierung nachge-  dacht, um fossile Energie auch noch zusätzlich zu fördern.

  • Begegnungs- und Fußgängerzonen  zeitlich begrenzt oder dauerhaft auf Kosten bestehender Fahrbahnen
  • Ladeinfrastruktur  flächendeckend ausbauen
  • Care Sharingsysteme  massiv ausbauen
  • Mobilitätskarte und Mobilitäts-App
    Zusammenführung aller nachhaltigen Mobiltätskonzepte zu einer Karte. Das beinhaltet u.a. das Klimaticket, Care Sharing, Leihräder, Vergünstigung bei Taxifahrten und Mietwägen. Die Mobilitätskarte bietet auch im   Ausland Vorteile und ist natürlich abschreibbar. Die dazugehörige Mobilitäts-App bietet neben Buchungs- und   Bezahlmöglichkeit auch ein Punktesammelsystem, wo es Aktionen und zusätzliche Vorteile gibt.
  • Radfahrer und Fußgänger priorisieren
    Längere Grünphasen und intelligente Ampelschaltungen, mehr Privilegien bei der StVo.
  • Ausbau sicheres Radwegenetz
    Mehr Platz und „echte“, sichere Radwege flächendeckend, Sicherheitsmaßnahmen an Kreuzungen mit Rad-  wegen (Bremsschwellen, Spiegel etc.). Es wird zwar viel Geld für teure Räder ausgegeben, diese werden   aber oft nur für Freizeitaktivitäten und nicht für den Alltag benutzt.
  • Kurzstreckenflüge streichen
    Am Linzer Flughafen müssen alle Kurzverbindungen gestrichen werden
  • Kerosin angemessen besteuern
    Darauf muss auf nationaler und EU-Ebene eingewirkt werden.

16. Begrünungs- und Baum-Offensive

  • Parkplätze umgestalten mit Rasengittersteinen
    Gegen Versiegelung und für besseren Niederschlagsabfluss
  • Fassaden, Dächer, Mauern und Lärmschutzwände begrünen
    Zum Beispiel sollte mit den riesigen Betonmauern der Stadtautobahn Linz etwas passieren.
  • Baumschutzgesetz in OÖ
    „Der größte Schatz gegen die Klimakrise und damit das beste Mittel für ein gutes Stadtklima und eine gute   Lebensqualität sind Bäume. Anstatt sie abzuholzen, müssen wir für mehr Grün in den Städten sorgen“, LAbg.   Anne-Sophie Bauer“. Ein umfassendes Baumschutzgesetz ist in OÖ längst überfällig.
  • Flächendeckende Baumbepflanzungen
    Linz muss beginnen, flächendeckend neue Bäume zu pflanzen. In allen Straßen müssen auf Kosten von Park-  plätzen klimaresistente Bäume gepflanzt werden. Eine Straße in der Innenstadt da, eine Straße dort, geht ein-  fach zu langsam.  

 17. Ernährung

Der Schlüssel liegt im Fleischkonsum. Früher war es normal, nur einmal pro Woche Fleisch auf dem Teller zu haben. Heutzutage muss es bei Vielen täglich sein. Über 60 kg Fleisch isst ein durchschnittlicher Österreicher im Jahr (Quelle: https://www.global2000.at/sites/global/files/Fleischatlas-2021.pdf). Um den Fleischhunger zu stillen, beanspruchen wir über 60 Prozent unserer Äcker – großteils für Futtermittel. Zusätzlich importiert Österreich „virtuelle Anbaufläche“ z.B. aus Brasilien. Niemand will Fleischkonsum verbieten, aber bereits eine Reduktion von industriell hergestelltem Fleisch hätte eine große Hebelwirkung bzgl. Flächenverbrauch und Treibhausgasen. (Bilder 4, 5)

  • Speisekarte
    Gasthäuser und öffentliche Kantinen müssen mindestens 50% vegetarische oder vegane Gerichte anbieten.   Zusätzlich gibt es mindestens 1 fleischlosen Tag pro Woche.
  • Kochkurse
    Kostenlose Fortbildung für Gastronomiebetriebe in der Zubereitung von vegetarischen und veganen Speisen.
  • Lebensmittelverschwendung
    In Großküchen und Supermärkten wird sehr viel essbares weggeworfen. Für Maßnahmen kann die Regierung   kostenlose Experten-Beratungen anbieten.
  • Strenges Lieferkettengesetz
    Wir brauchen einen strengen rechtlichen Rahmen, um den Schutz der Umwelt, Menschen- und Kinderrechte   entlang globaler Lieferketten zu verbessern. Dazu kann auch auf EU-Ebene eingewirkt werden.
  • Ampelsystem auf Verpackungen von Lebensmitteln
    Genaue Herkunfts-, Produktions- und Inhaltsangaben, Treibhausgasemissionen, Transport, Gesamt-Energie  verbrauch und Ressourcenverbrauch (Wasser, Land, etc.) berücksichtigen. Mittels zusätzlichem Link/  QR-Code kann man auch die grafisch aufbereiteten Details nachlesen, die nicht auf der Verpackung Platz   finden.
  • Reduktion von Plastikverpackung  in Kooperation mit Großhandel
  • Reduktion ausländischer Lebensmittel  insbesondere, wenn diese bei uns Saison haben oder unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurden
  • Lebensmittelverschwendung verringern
    Schaffung der Möglichkeit zur Vermarktung von „nicht marktfähigem“ (von der Norm abweichendem) Obst und Gemüse
  • Mehrwertsteuerreform
    Höhere Steuersätze auf Tierprodukte, niedrigere auf pflanzliche Lebensmittel
  • Pflanzliche Proteinquellen
    Förderung von Betrieben, die auf pflanzliche Proteinquellen setzen
  •  Futtermittel Importstopp
    Stopp Import von Futtermitteln aus Nicht-EU-Ländern

 18. Müll

  • Keine Müllexporte mehr ins Ausland
    Nachhaltigkeit heißt, mit seinem eigenen Müll zurecht zu kommen.
  • Reduktion von Kunststoff-Verpackungen
    Vorschriften: Gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen.
    Individuelles Handeln: Jeder Konsument soll unnötige Plastikverpackungen gleich im Supermarkt auspacken.
  • Illegale Müllentsorgung
    Strenge Strafen einführen
  • Pfandsystem mit Glas
    Gleichzeitig Reduktion von Plastikflaschen auf Minimum
  • Verbot von Mikrogranulat und Glitzer in Produkten
  • Forschungsinvestitionen  in kunststoffverarbeitende Enzyme zum Müllabbau und abbaubaren Kunststoffersatzmaterialien zur Müllver-  meidung.

 19. Landwirtschaft und Böden

  • Bio-Landwirtschaft fördern und forcieren:
    Erhöhte Selbstversorgung, fruchtbare und gesunde Böden sorgen für erhöhte Biodiversität, besseren Wasser-  abfluss, kurze Transportwege, gesündere und geschmackvollere Lebensmittel, weniger Umweltzerstörung   in der nicht nachhaltigen Massenproduktion im Ausland. Voraussetzung dazu ist, dass die Landwirte entspre-  chend gefördert werden um davon leben zu können. Die vielen Argumente sprechen für sich.
  • Nutztierhaltung
    Verbot von Vollspaltenböden: Wenn schon, dann wollen wir Fleisch von geistig und körperlich gesunden  Tieren.
  • Unberührte Natur
    Naturschutzgebiete massiv ausweiten und zusätzliche unberührte Urwaldgebiete schaffen.
  • Emissions-Preissystem:
    Vor allem Methan-Emissionen aus der Viehhaltung müssen bepreist werden. Neuseeland hat dazu bereits Pläne ausgearbeitet – von der Regierung zusammen mit den Bauernvertretern. Dies inkludiert auch ein  Anreizssystem und die Einnahmen können wieder zurück zu den Bauern für die Förderung nachhaltiger  Bewirtschaftung fließen.
  •  Schadstoffreduktion durch Zucht und Haltung von schadstoffärmeren Nutztieren (ja, das gibt es), Verwendung alternativer Futter-  mittel und konsequente Weiterverwendung von vergärten tierischen Exkrementen in Biogasanlagen.
  • Bodenversiegelung (Bild 6)
    Der Grad der Bodenversiegelung muss auf niedrigen Wert vorgeschrieben werden. Österreichs produktive   Böden verringerten sich im Jahr 2020 um 39 km². Der jährliche Verlust schwankte im Zeitraum 2001 bis 2020   zwischen 38 km² und 104 km². Bevor überhaupt neue Flächen versiegelt werden, müssen andere unge nutzte Flächen renaturalisiert werden. Stetig zunehmende Bodenversiegelung ist kein Naturgesetz  (genauso wie stetiges Wirtschaftswachstum)! Die Entscheidungsgewalt für Umwidmungen und Zerstörung   wertvoller, fruchtbarer Böden muss über der Gemeindeebene liegen mit einem nationalen Maßnahmenplan.

 20. Bauen, Wohnen

  • Leistbares Wohnen und Leerstandsabgabe
    Wohnraum ist zum Wohnen da, gehört zur Grundversorgung und muss deshalb leistbar sein. Reine Speku-  lationsobjekte müssen eine angemessene Leerstandsabgabe zahlen, um den gesellschaftlichen Schaden zu   korrigieren.
  •  Bürogebäude
    Bestehende Gebäude müssen genutzt werden, bevor neue Flächen bebaut und versiegelt werden.
  • Bauen mit Alternativen zu Beton und Ziegel  Fördertöpfe für Holz- und Lehmbauweise ausrollen.
  • Zersiedelungsstopp
    Zersiedelung mit immenser Infrastruktur hat einen riesigen ökologischen Fußabdruck
  • Ortskern-Revitalisierung
    Statt Einkaufszentren in der Peripherie, wo alle mit dem Auto hinfahren müssen und große Ketten kleine    Unternehmen verdrängen, müssen die Zentren wieder attraktiv werden. Die Bevölkerung muss hier mehr  Mitspracherechte erhalten und Entscheidungsträger sich verantworten.
  • Umwidmungen und Korruption
    Der österreichische Föderalismus ist als Einfallstor für strukturelle Korruption auf Gemeindeebene ausgeartet.   Bodenverbrauch muss stark begrenzt werden und Entscheidungsträger dürfen nicht selber (oder ihr Umfeld)   als Nutznieser von Umwidmungen profitieren. Volle Transparenz würde hier bereits eine Hürde gegenüber der   eigenen Bevölkerung schaffen.

 21. Grüne Veranlagungen

Staat, Länder, Gemeinden, Pensionsversicherungen sollen verstärkt in erneuerbare Energie, nachhaltige Wirtschaft und Naturerhaltung investieren, denn langfristig ist das Potential vorgezeichnet. Schrittweise Reduktion in Investment „schmutziger“ Energie sowie abgasintensiven Branchen/Unternehmen mit hohem Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung. Wir investieren sonst gegen unser Investment zum Klimaschutz ausschließlich zum Nutzen einiger weniger.

 22. Spekulationen auf Nahrungsmittelpreise

Gegen Spekulationen auf steigende Preise muss auf EU-Ebene eingewirkt werden. Hungerbekämpfung geht vor Profitinteressen.

 23. Steuerliche Abschreibung

Nachweislich klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen mit ausgewählten Umweltzertifikaten dürfen von der Steuer abgeschrieben werden. Das beinhaltet zB auch die Mobilitätskarte. Die Kontrollbehörde, die auch Greenwashing kontrolliert, gibt die Zertifikate frei.

 24. Photovoltaik

  • Flächendeckender Ausbau PV-Erzeugung und Speicherung
    Großdimensionierte, kombinierte Photovoltaik-Speicher-Kraftwerke auf der einen Seite, kleinere genossen-  schaftliche Zusammenschlüsse in lokaler Ebene auf der anderen Seite.
  • Flächeneffizienz durch Agri-PV (Bild 7)
    Staatliche Förderung gleichzeitiger Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion (Photosynthese) und PV-Stromprodutkion durch vertikal aufgestellten PV-Anlagen auf Ackerfeldern  (in Bahnen, ausgewogenere Einspeisung durch Morgen- und Abendsonne) oder als Überdachung
  • Bestückung von Lärmschutzwänden
  • Überdachung großer Parkplätze
    Verpflichtend bei EKZs und Märkten
  • Selbstversorgung aller Lebensmittelhändler und anderer systemrelevanter Betriebe  mittels PV flächendeckend nachrüsten und in Zukunft verpflichtend.
  • Öffentliche Gebäude und Neubauten
    Verpflichtende PV-Anlage und/oder Dachbegrünung auf Dächern
  • Große Industriebetriebe  müssen sich verpflichten, sich zu einem gewissen, steigenden Prozentsatz selbst mit nachhaltiger Energie   zu versorgen, um u.a. auch grünen Wasserstoff selbst erzeugen zu können. Großzügige Förderungen für die   Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie im Industriebereich.

 25. Windkraft

  • „Energielandschaften“ positiv bewerben (Bilder 8, 9)
    Windparks „verschandeln“ nicht die Natur, sie sind vielmehr als stolzes Zeichen von Fortschritt, Naturschutz   und regionaler „eigener“ Stromerzeugung zu sehen. Skilifttrassen und Skipisten mit zugehörigen Speicher seen für die Kunstschneeerzeugung, die unsere Landschaft maßgeblich verändert haben, sind offenbar auch   breit akzeptiert, obwohl diese nichts zur Grundversorgung beitragen.
  • Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen
    Dauer von maximal 1 Jahr. Aufstockung von behördlichem Personal zur schnellen Bearbeitung.
  • Große Windparks errichten (Bild 10)
    Windenergie erzeugt sehr viel mehr Energie bei gleichem Flächenverbrauch als Solarparks und produziert   auch in der Nacht. Auch auf Bergen sind Windenergieanlagen kein Problem (siehe genügend Beispiele in der   Schweiz). OÖ und der ganze Westen Österreichs haben riesigen Nachholbedarf.

 26. Geothermie

Eine Potentialanalye für OÖ (und ganz Ö) für Tiefengeothermie muss erstellt werden, um das Potential zu errechnen und umzusetzen.

 27. Stabile Stromnetze

Strominfrastruktur muss ausreichend ausgebaut werden.

  •   Große Stromspeicher flächendeckend im ganzen Land bauen
  •   Intelligente Stromnetze: 100% Ausbau
  •   Cyberattacken: Absicherung und Vorsorge mit regelmäßigem Probealarm

Die Umsetzung muss rasch erfolgen! Optimalerweise sollte das alles bereits passieren, bevor der viele nachhaltig erzeugte Strom irgendwo ankommt.

 28. Masterplan für die Fahrzeug-Industrie in Steyr

Wie bereits erwähnt, hat die Verbrennungsmotoren-Industrie in Steyr ein absehbares Ablaufdatum. Wir sprechen hier nicht von Jahrzehnten. Die Politik hat die Verantwortung, hier einen großen Masterplan zu erstellen, um den Industriestandort Steyr nachhaltig abzusichern. Hier geht es um viele Arbeitsplätze und den Erhalt einer ganzen Region. Dieser konkrete und verbindliche Plan sollte mittels Volksbefragung eingefordert werden. Wie wärs, in das grüne Wirtschaftswunder zu investieren?

 29. Effiziente Raumklimatisierung

Die Versorgung mit Fernwärme- und Fernkälte muss forciert werden. Die Speisung dieser Anlagen muss bis 2040 zu 100% mit erneuerbarer Energie umgesetzt werden. Fernkälte wird die sonst notwendige Anschaffung vieler individueller und ineffizienter Klimaanlagen einsparen.  

 30. Kühlung durch hochreflektive ultraweiße Farbe

Es gibt bereits eine Farbe, die 98% des Sonnenlichts reflektiert und wie eine Klimaanlage kühlt. Entwickelt hat sie ein Team um Maschinenbau-Professor Xiulin Ruan von der Purdue-Universität.

  • Weiße Flächen an Gebäuden, wo PV nicht möglich ist oder aus Effizienzgründen keinen Sinn macht
  • Betonmauern, die nicht begrünt werden

 31. Öffentliche Trinkwasserbrunnen

ausbauen, als Beitrag zur Volksgesundheit in Hitzetagen.

 32. Lichtverschmutzung

muss reduziert werden. Mit der Einführung der LEDs ist der maßlose Umgang mit Licht nur noch schlimmer geworden. Zum Erhalt funktionierender Kreisläufe bei Pflanzen, Tieren, Menschen ist aber auch Dunkelheit notwendig. Warum das fürs Klima wichtig ist? – Weil eine funktionierende Natur unsere Lebensgrundlage ist und es ein Beitrag für den Schutz der Biodiversität ist.

  • Gerichtetes Licht
    Es muss gesetzlich geregelt werden, dass öffentliche Beleuchtungen nur mehr gerichtetes Licht benutzen   dürfen und diese auch sparsamer verwenden werden.
  • Earth Hour wöchentlich  statt jährlich. Zumindest für OÖ – auch zur Bewusstseinsbildung in Richtung Energiesparen.

 33. EU-Erweiterung

Die EU sollte mehr denn je als größtes Friedensprojekt gesehen werden. Deshalb ist die EU-Erweiterung vorantreiben. Nur ein großes gemeinschaftliches Konstrukt kann sich für zukünftige Konflikte und Auseinandersetzungen wappnen – seien es Flüchtlingsströme, Ressourcen oder aggressive Bedrohungen von Diktaturen.

Einsender: Stefan

Gesamtkonzept Klima-Challenge 2022 (PDF)

2022-06-15-Zauner-Stefan_Bulgaripark-und-Stadtteilanbindung (PDF)

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