Eine wirkungsvolle Klimapolitik braucht klare Ziele und die Zustimmung zur Umsetzung auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen. Hier sind Bund, Land und Gemeinden gemeinsam gefordert. Wir freuen uns, dies mit dieser gemeinsamen Pressekonferenz von OÖ BürgermeisterInnen und GemeindepolitikerInnen von ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne, NEOS und Bürgerliste zeigen zu können. Gemeinsam rufen sie zur Unterstützung und Umsetzung des Ziels der Klimaneutralität in Österreich bis 2040 auf und erläutern, wie sie es in ihren Gemeinden umsetzen wollen.“
ÖVP-Bürgermeisterin Katharina Seebacher, Schlierbach: Wir versuchen in der Raumordnung Konzepte zu entwickeln und Akzente zu setzen, die boden- und ressourcensparende Auswirkungen (Bauweise, Energieproduktion, Verkehrserschließung, etc.) haben, um so viel landwirtschaftlichen Nutzgrund wie möglich für die Produktion von regionalen Lebensmitteln zu erhalten. Dahingehend unterstützen wir auch Initiativen wie z.B. den Bauernmarkt, wo diese Lebensmittel auch sehr lokal/regional in die Kreislaufwirtschaft einfließen; oder das „Bschoadbinkerl“, wo regionale Leitbetriebe ihre Produkte als „in-Wert-gesetzte“ Geschenke anbieten und vom Nahversorger in Schlierbach koordiniert und vermarktet werden. Mit einem Gemeinde-Gutscheinsystem soll zum lokalen Einkauf angeregt und die Nahversorger-Betriebe unterstützt werden.“
SPÖ-Bürgermeister Ing. Erich Wahl Mba, St. Georgen a.d. Gusen: „Wärme und Strom muss nachhaltig produziert werden. So ist es in der Zukunft notwendig, Ballungszentren mit Nahwärme aus nachwachsenden Rohstoffen zu versorgen und alle Möglichkeiten zu nutzen, Strom aus erneuerbarer Energie zu generieren. Ein Beitrag zu einer noch besseren Versorgungssicherheit sowie zu einer nachhaltigen und gleichzeitig günstigen, für alle St. Georgener/-innen leistbaren Infrastruktur, folgt mit dem Bau des zweiten Biomasse-Heizwerkes. Dies ist ein enorm wichtiger Schritt auf dem Weg zu noch mehr Energie-Unabhängigkeit.“
Vizebürgermeister DI Klaus Hagenauer, Liste Pro-Ottensheim: „Für die Erreichung und vor allem für die Erhaltung der Klimaneutralität ist eine nachhaltige, ressourcenschonende Gemeindeentwicklung unumgänglich. Diese ist nur durch partizipative Prozesse und interkommunale Kooperation bei der Orts-/Raumplanung zu erreichen. Dazu müssen Gemeinden mit „Steuerzuckerln“, die Kooperation und nicht den ruinösen Wettlauf um Einkaufsflächen am Ortsrand fördern, also mit sanftem Druck bewegt werden. Die Bewusstseinsbildung bei BürgermeisterInnen und GemeindefunktionärInnen muss verstärkt werden, damit sie endlich immun gegen die Sirenen der kurzfristigen Erfolgsaussichten werden. ¬ „Der Raum“ muss wieder geplant und nicht nur paragraphengerecht geordnet werden.“
FPÖ-Vizebürgermeister DI Dr. Arthur Kroismayr, Regau: „Lokal und nachhaltig produzierte Lebensmittel unserer Regauer Bauern sollen in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. Im Bereich Bauen soll Regau künftig vermehrt auf heimisches Holz als nachhaltiges Baumaterial setzen. Die Errichtung und Förderung von umweltfreundlichen Holzheizkraftwerken in Siedlungsgebieten wäre aufgrund des Waldreichtums von Regau eine ebenso wichtige Maßnahme zur Verbesserung einer nachhaltigen Energieversorgung.“
GRÜNE-Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger, Linz: „Linz hat in den letzten Jahren die Strukturen für eine echte Klimapolitik geschaffen und mit der Einführung des Umwelttickets 2013 bereits gezeigt, wie der Öffentliche Verkehr attraktiviert werden kann. Gemeinsam müssen wir uns jetzt auf den Weg in Richtung Klimaneutralität begeben. Für Linz und Oberösterreich kann das im Verkehrssektor nur eines heißen: Massiver Ausbau der Rad- und Schieneninfrastruktur jetzt! Absage an die Ostumfahrung! Weitere Autobahnen befeuern die Klimakrise und sind keine Lösung!“
NEOS-Gemeinderat Pit Freisais, Steyr: „Ich setze mich für eine moderne, innovative Stadtentwicklung ein. Die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaftsstandort müssen im Einklang stehen. Nachhaltigkeit und die Klimaziele sind wichtige Grundlage für den Fortschritt in beiden Bereichen. Steyr als ‚Stadt der kurzen Wege‘ hat noch einen langen Weg um diesen Vorzug auszuspielen. Autofreie Innenstädte wirken belebend und sind ein Standortvorteil im Wettbewerb der Regionen. Hier hat die Stadt alle Hebel in der Hand um andere Mobilitätsformen attraktiver zu machen.“
Die nächste Aktion von Klima-Allianz OÖ ist im Mai eine Befragung aller Parteien zur Klimaneutralität in allen oö Gemeinden. Klima-Allianz OÖ sucht dafür für jede Gemeinde parteiunabhängige KlimabotschafterInnen, welche vor Ort die Kampagne mitunterstützen wollen. Auf www.respekt.net/klimaneutral wird für ein Crowdfunding zur Kampagne geworben. „Klimaschutz geht uns alle an. Packen wir es an. Machen wir die OÖ-Wahl 2021 zur Klimawahl.“, ruft Peter Czermak auf.
Eine detaillierte Pressemappe und Fotos zum Bericht finden Sie unter diesem Link: http://klimaallianz-ooe.at/wp-content/uploads/2021/04/Pressemappe-20210413.zip