Die Energiekrise hat auch Oberösterreich mit voller Wucht getroffen. Explodierende Strom- und Gaspreise belasten nicht nur private Haushalte, sondern gefährden auch unseren Industriestandort. Jahrzehntelang haben wir von billigen fossilen Energien profitiert und uns zugleich abhängig von Ländern fernab unserer demokratischen Wertvorstellungen gemacht. Die Rechnung wird uns nun im wahrsten Sinn des Wortes präsentiert.
Zig Milliarden müssen aktuell für teure fossile Energie aufgebracht werden, da es jahrelang verabsäumt wurde, eine nachhaltige, weitgehend autarke Energieversorgung aufzubauen. Gerade beim Ausbau der Windkraft zeigen sich die Versäumnisse besonders deutlich. Statt Bereiche zu definieren, in denen Windparks errichtet werden können, wurden von der oberösterreichischen Landesregierung zuletzt lediglich Zonen festgelegt, in denen keine neuen Windräder errichtet werden dürfen. Das Ergebnis: In den letzten 6 Jahren wurde kein einziges neues Windrad in Oberösterreich in Betrieb genommen!
Dabei steht außer Frage, dass unser Wirtschaftsstandort dringendst billigen grünen Strom benötigt. Allen voran die Voest, aber auch alle anderen Unternehmen stehen vor der gewaltigen Herausforderung ihre industriellen Prozesse in den kommenden Jahren zu dekarbonisieren. Mit der Errichtung von 200 Windrädern könnten bis zu 20% des Stromverbrauchs im Bundesland gedeckt werden (zum Vergleich: In NÖ stehen aktuell 735 Windräder).
Auch wenn jetzt nach 6 Jahren wieder ein Windrad (in Munderfing) in Betrieb genommen wird, herrscht de facto weiterhin Stillstand beim Windkraftausbau in OÖ. So werden wir weder das Ziel von 100% erneuerbaren Strom (bilanziell) noch die Klimaziele der EU (minus 48% THG-Emissionen) bis 2030 erreichen. Neben den Milliarden an hohen Preisen für fossile Energien drohen dann noch weitere Milliarden an Strafzahlungen
Überzogene Polemik („nicht auf jedem Gipfel ein Windrad“) ist fehl am Platz. Stattdessen fordert die Klima-Allianz Oberösterreich eine umgehende Überarbeitung des Windkraft-Masterplans, die schnellstmöglich den notwendigen Windkraft-Ausbau ermöglicht. Alles andere ist grob fahrlässig dem Wirtschaftsstandort OÖ gegenüber!